Wien im digitalen Park-Dilemma: Donnerstagabend ist die beliebte „Handyparken“-App lahmgelegt. Tausende Wiener bangen um teure Strafzettel, während die Frage nach der Verantwortung im Raum steht.

Ein Donnerstagabend im Zeichen der Panik

Es war ein ganz normaler Donnerstagabend, der für unzählige Wiener Autofahrer in einem digitalen Desaster endete. Gegen 19:00 Uhr häuften sich die Meldungen in sozialen Medien und bei Lesertelefonen: Die beliebte „Handyparken“-App, die das Lösen digitaler Parkscheine im gesamten Stadtgebiet ermöglicht, spielte verrückt. Was als kleiner technischer Hickhack begann, entpuppte sich schnell als flächendeckender Totalausfall, der die Nerven der Hauptstädter auf eine harte Probe stellte.

Fehlermeldung statt Parkschein: „Es ist leider ein Fehler eingetreten.“

„Ich wollte gerade meinen Parkschein für Mariahilf buchen, da kam auf einmal nur noch ‚Es ist leider ein Fehler eingetreten.'“, berichtet Herr Franz Gruber (48), ein empörter Pendler aus dem 15. Bezirk. Dieses Mantra der Fehlermeldung begleitete jeden Versuch, sich in die App einzuloggen oder einen Parkvorgang zu starten. Die digitale Freiheit des unkomplizierten Parkens war plötzlich dahin. Von Hietzing bis Floridsdorf, von Döbling bis Favoriten – die Frustration war überall greifbar.

Die analoge Rettung in letzter Minute

Für viele Autofahrer bedeutete dies eine hektische Suche nach alternativen Lösungen. „Ich musste erst mal eine Trafik suchen, um einen Papierschein zu kaufen. Zum Glück hatte ich noch einen Kugelschreiber dabei!“, erzählt Frau Lena Schwarz (32), die auf dem Weg zu einem Abendtermin in der Innenstadt war. Tatsächlich blieb nur der Griff zur guten alten Papierlösung, um nicht in die Fänge der Parkraumüberwachung zu geraten. Parkscheine aus der Trafik oder von den Automaten bei U-Bahn-Stationen waren die einzige Möglichkeit, der drohenden Strafe zu entgehen.

Wer zahlt die Zeche? Angst vor dem „Knöllchen“

Die größte Sorge vieler Betroffener ist nun die finanzielle Konsequenz. „Wer zahlt mir denn den Strafzettel, wenn ich einen bekommen?“, fragt sich Herr Karl Müller (55), dessen Nerven ob der unsicheren Lage blank liegen. Die Befürchtung, trotz fehlender technischer Möglichkeit zur Parkscheinlösung abgestraft zu werden, ist real. Aus der Vergangenheit ist bekannt, dass die Parkraumüberwachung bei technischen Problemen oft wenig Kulanz zeigt. Dies bestätigt auch ein Insider, der anonym bleiben möchte: „Mit Kulanz sollte man jedenfalls nicht rechnen. Die Verantwortung für einen gültigen Parkschein liegt beim Fahrzeuglenker.“

Das Schweigen des Betreibers und die offenen Fragen

Bis dato gibt es von Seiten des Betreibers der „Handyparken“-App, das in Österreich von den Unternehmen A1 Telekom Austria AG in Kooperation mit den jeweiligen Städten angeboten wird, keine offizielle Stellungnahme zum Ausmaß oder zur Ursache des Totalausfalls. Auch die Frage nach einer möglichen Entschädigung für unverschuldet ausgestellte Strafzettel bleibt unbeantwortet.

Digitalisierung mit Schattenseiten

Der jüngste Totalausfall der „Handyparken“-App zeigt einmal mehr die Kehrseiten einer zunehmend digitalisierten Welt. Während die Bequemlichkeit im Alltag oft im Vordergrund steht, offenbaren technische Pannen die Abhängigkeit und die damit verbundenen Risiken. Für die Wiener Autofahrer bedeutet dies in den kommenden Tagen wohl eines: Lieber den Papierschein in der Tasche haben, bis die digitale Park-Welt wieder reibungslos funktioniert. Die Nerven liegen blank, und die Forderung nach Klarheit und Verantwortung wird lauter.

Quelle „heute.at“

Von admin

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