Aufatmen in Brüssel und Washington: Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben eine wegweisende Grundsatzvereinbarung erzielt, die den monatelangen Zollkonflikt entschärfen soll. Eine Einigung, die einen drohenden Handelskrieg abwendet und für Stabilität auf den globalen Märkten sorgen könnte.
Der Gipfel in Schottland
Die Nachricht platzte nach einem intensiven Spitzengespräch zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump in Schottland. Aus EU-Kreisen sickerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur durch, dass eine Einigung in greifbarer Nähe sei. Obwohl die genauen Details des Deals noch unter Verschluss gehalten werden, zeichnet sich ab, dass die Verhandlungen hart, aber fruchtbar waren.
Trumps „America First“-Strategie
US-Präsident Trump hatte im Vorfeld der Verhandlungen eine klare Linie vorgegeben: Einfuhren aus der EU sollten künftig mit deutlich höheren Zöllen belegt werden als vor Beginn seiner zweiten Amtszeit. Der Republikaner hatte dabei sogar einen Satz von 30 Prozent ins Spiel gebracht. Trumps Credo „America First“ zielt darauf ab, Handelsungleichgewichte zu korrigieren und die Produktion zurück in die USA zu verlagern. Ein weiterer Aspekt seiner Zollpolitik war die Finanzierung seiner kostspieligen Wahlversprechen, insbesondere umfangreicher Steuersenkungen.
EU unter Druck
Die Europäische Union stand während der Verhandlungen unter enormem Druck. Hätte sie den Deal nicht angenommen, drohte eine weitere Eskalation des Handelsstreits. Präsident Trump hatte angekündigt, bereits ab dem 1. August zusätzliche Zölle in Kraft treten zu lassen, sollte die EU ihm in Handelsfragen nicht entgegenkommen. Die EU-Kommission unter von der Leyen hatte die US-Zölle stets als nicht gerechtfertigt und potenziell unvereinbar mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) betrachtet.
Ein „gewaltiges Abkommen“
Schon vor dem Zusammentreffen betonte Ursula von der Leyen die immense Bedeutung der Gespräche. Sie bezeichnete den möglichen Deal als „wohl das größte Abkommen, das jeder von uns je geschlossen hat“ und würdigte Trump als „harten, aber fairen Verhandler“. Das Ziel der EU in den Verhandlungen war klar: deutlich unter dem zuletzt von Trump angekündigten Zollsatz von 30 Prozent zu bleiben. Offenbar konnte dieses Ziel erreicht werden, auch wenn die neuen Zölle auf EU-Einfuhren in die USA voraussichtlich über den bisherigen Sätzen liegen werden, da Trump eingangs der Gespräche eine Untergrenze von 15 Prozent nannte.
Die Einigung zwischen der EU und den USA ist ein wichtiger Schritt zur Deeskalation eines potenziell verheerenden Handelskonflikts. Sie zeigt, dass trotz unterschiedlicher Ansichten und harter Verhandlungen eine gemeinsame Basis gefunden werden kann. Die Details des Deals bleiben abzuwarten, doch die Grundsatzvereinbarung lässt Europa und die USA aufatmen.
Quelle „heute.at“
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