Die finanziellen Belastungen durch das Pensionssystem wachsen, dennoch fordern die Seniorenverbände eine weitere Anhebung der Bezüge.
Ein Loch, das immer größer wird
Die Staatskasse steht unter Druck, und die Pensionen sind ein Hauptfaktor. Für das Jahr 2025 rechnet der parlamentarische Budgetdienst mit 35,7 Milliarden Euro an Pensionsausgaben, und diese Zahl soll bis 2029 auf 41,1 Milliarden Euro ansteigen. Das sind dann 31,5 Prozent des gesamten Budgets – ein enormer Anteil. Die demografische Entwicklung hat das System in eine Schieflage gebracht, die durch immer höhere Steuerzuschüsse ausgeglichen werden muss. Besonders deutlich wird das bei den Beamtenpensionen: Hier stehen 13,5 Milliarden Euro an Ausgaben nur 2,1 Milliarden Euro an Einnahmen gegenüber.
Einigkeit über die Forderungen
Trotz dieser angespannten Lage pochen die Vertreter der älteren Generation auf eine Erhöhung. Der Österreichische Seniorenrat macht Druck auf die Regierung. „Aus Respekt gegenüber der älteren Generation fordern wir für 2026 eine Pensionsanpassung nach den gesetzlichen Vorgaben“, erklärten die beiden Präsidentinnen Birgit Gerstorfer vom Pensionistenverband Österreichs (SPÖ) und Ingrid Korosec vom Österreichischen Seniorenbund (ÖVP).
Statistik zeigt Anpassungswert an
Laut Schätzungen der Statistik Austria könnte der gesetzliche Anpassungswert für das nächste Jahr bei 2,7 Prozent liegen. Dieser Wert wird aus der durchschnittlichen Inflation von August 2024 bis Juli 2025 berechnet. Die Regierung hat sich bisher nicht konkret geäußert, wie sie damit umgehen wird, betonte aber, dass die „budgetäre Lage ein umsichtiges und verantwortungsvolles Handeln“ erfordere.
Widersprüchliche Signale aus der Politik
Interessant ist hierbei, dass Sozialministerin Korinna Schumann im Juni 2025 im Nationalrat versicherte, dass die Pensionserhöhungen „nach gesetzlicher Lage stattfinden werden“. Sie schloss damals Eingriffe in die Erhöhungen explizit aus.
Das Thema Pensionsanpassung bleibt ein Drahtseilakt zwischen finanzieller Verantwortung des Staates und dem berechtigten Anspruch der Senioren. Während die gesetzlichen Vorgaben eine Anpassung basierend auf der Inflation vorsehen, können Gesetzesänderungen dies immer noch beeinflussen, wie in den Jahren 2024 und 2025, als die Aliquotierung ausgesetzt wurde. Es bleibt abzuwarten, welchen Weg die Regierung einschlagen wird.
Quelle „heute.at“
Respekt ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage des Handelns.