Die hohen Lebensmittelpreise in Österreich belasten viele Haushalte. Die Konsumentenschutz-Organisation foodwatch Österreich schlägt Alarm und fordert die Regierung zum Handeln auf. Während andere Länder bereits die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel gesenkt haben, gibt es hierzulande nicht einmal eine Debatte darüber, kritisiert foodwatch in einer Aussendung.
Preiseingriffe sind kein Hexenwerk
Finanzminister Markus Marterbauer hatte öffentlich über Preiseingriffe nachgedacht, blieb dabei aber vage. Die Geschäftsführerin von foodwatch Österreich, Indra Kley-Schöneich, begrüßt zwar, dass der Finanzminister das Problem erkannt hat, fordert jedoch konkrete und sofortige Maßnahmen. „Man muss nicht lange suchen – wir hätten hier längst wirksame Hebel, um gegenzusteuern“, so Kley-Schöneich. Sie weist darauf hin, dass 1,1 Millionen Menschen in Österreich von Ernährungsarmut betroffen sind, während notwendige Reformen in der Schublade bleiben.
Umsatzsteuer-Befreiung als Sofortlösung
Als eine der wichtigsten Forderungen schlägt foodwatch die Umsatzsteuer-Befreiung für Obst und Gemüse vor. Dies wäre ein schnell umsetzbarer Schritt, der nicht nur die Inflation senken, sondern auch die Gesundheitskosten reduzieren würde. Auch der Handel habe signalisiert, dass er diese Maßnahme unterstützen würde, so foodwatch.
Klare Kennzeichnung bei Mogelpackungen
Ein weiteres Ärgernis ist die sogenannte Shrinkflation. Dabei bleibt der Preis gleich oder steigt sogar, während der Inhalt der Verpackung schrumpft. „Diese Mogelpackungen sind gesetzlich nicht kennzeichnungspflichtig“, bemängelt die Organisation. foodwatch erinnert die Regierung an ihr Versprechen im Regierungsprogramm, hier eine gesetzliche Lösung zu schaffen. Die klare Forderung lautet: „Genug getrickst – wenn weniger drin ist, muss das klar draufstehen!“
Politik ist am Zug
In einem eindringlichen Appell betont Kley-Schöneich die Dringlichkeit der Situation. Die Teuerung sei real, das Vertrauen in die Politik angeschlagen und die gesundheitlichen Folgen einer schlechten Ernährung dramatisch. Wer es ernst meine, die Bevölkerung zu entlasten, müsse jetzt handeln. „Es braucht jetzt Mut zu klaren Regeln und politischem Gestaltungswillen“, so ihr Fazit.
foodwatch Österreich fordert die Regierung auf, endlich konkrete Maßnahmen gegen die hohen Lebensmittelpreise zu ergreifen. Eine Umsatzsteuer-Befreiung auf Obst und Gemüse sowie eine Kennzeichnungspflicht für kleinere Produktmengen sind die zentralen Forderungen.
Quelle „heute.at“
„Gemeinsam für leistbares Essen.“