Wien, Österreich – Vier von zehn Österreichern haben sich in den letzten zwei Jahren Geld geliehen. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen, repräsentativen Umfrage der BAWAG Group, die vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag des Bankkonzerns durchgeführt wurde.
Die Studie, für die zwischen dem 17. Juli und 5. August 2025 1.000 Personen ab 18 Jahren befragt wurden, zeigt, dass das Borgen von Geld längst kein Randphänomen mehr ist und stark vom Alter abhängt. Besonders aktiv sind hier die 18- bis 29-Jährigen, von denen 60 % finanzielle Unterstützung in Anspruch genommen haben.
Familie & Banken sind die wichtigsten Anlaufstellen
Wenn Österreicher kurzfristig Geld brauchen, wenden sie sich primär an ihre Familie (47 %) oder an eine Bank (40 %). Die Wahl der Quelle hängt dabei stark von der Höhe der benötigten Summe ab: Für Beträge bis 1.000 Euro dominieren Familie und Freunde als erste Anlaufstelle. Für alles, was darüber hinausgeht, sind Banken die wichtigste Bezugsquelle. Fast die Hälfte der Leihsummen liegt zwischen 1.001 und 20.000 Euro.
Der Leiter des Filialgeschäfts in der BAWAG Group, Thomas Csipkó, betont die Wichtigkeit einer verantwortungsvollen Herangehensweise: „Der Weg zur Liquidität ist abhängig vom Lebensalter und dem individuellen Bedarf. Immer an erster Stelle sollte eine Verantwortung zu dem Thema stehen, denn nur eine sorgfältige Planung ermöglicht Überblick über das Budget und langfristige Sicherheit.“
Auto, Lebensmittel, Wohnen: Die Top-Drei-Motive
Die Umfrage zeigt klar, wofür das geliehene Geld am häufigsten verwendet wird: An der Spitze stehen mit 28 % Ausgaben rund ums Auto, dicht gefolgt von Lebensmitteln (23 %) und den Kosten für Wohnen (21 %), etwa Miete oder Umzug. Jüngere (30- bis 39-Jährige) nutzen das geliehene Geld überdurchschnittlich oft, um Wohnkosten zu decken. Haushalte mit mindestens drei Kindern leihen sich hingegen primär für das Auto Geld.
Rückzahlungsfristen polarisieren
Die Rückzahlung des geliehenen Geldes verläuft in Österreich in zwei Extreme: Rund ein Viertel der Befragten tilgt die Schulden in weniger als drei Monaten, ein weiteres Viertel nimmt sich dafür über zwei Jahre Zeit. Jüngere bevorzugen eher die kurzen Fristen, während mittlere Laufzeiten seltener gewählt werden.
Optimistischer Ausblick trotz Herausforderungen
Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage blicken die Österreicher überraschend positiv in die Zukunft. Nur etwa jeder Vierte rechnet damit, in den kommenden zwei Jahren erneut Geld aufnehmen zu müssen. Dennoch wünscht sich fast die Hälfte der Befragten einen größeren finanziellen Spielraum für größere Anschaffungen oder Notlagen. Der wichtigste Faktor bei der Entscheidung für eine Finanzierung ist die Schnelligkeit und Einfachheit des Prozesses, gefolgt von flexiblen Rückzahlungsmodellen und transparenten Konditionen.
Geld leihen ist keine Seltenheit mehr und der Bedarf an schneller, flexibler Liquidität ist hoch. Doch mit sorgfältiger Planung kann man finanziellen Engpässen vorbeugen.
Quelle „BAWAG Group“
Weil das Leben teuer ist, ist Geld leihen manchmal nötig.