Am Donnerstagabend wurde der Stephansplatz in Wien zum Schauplatz eines emotionalen Wahlkampffinales der FPÖ. Mit einer Mischung aus scharfer Kritik, großen Versprechen und musikalischer Untermalung durch die „John Otti Band“ mobilisierten Herbert Kickl, Dominik Nepp und Maximilian Krauss ihre Anhänger. Die Botschaft war klar: Die Freiheitlichen wollen Wien verändern – und das mit Nachdruck.

Ein kämpferisches Finale

Die FPÖ nutzte die Bühne vor dem Stephansdom, um ihre Wählerinnen auf den Wahlsonntag einzuschwören. Maximilian Krauss eröffnete den Abend mit einer deutlichen Ansage: „Die Menschen haben genug von den roten Bonzen im Rathaus.“ Er kritisierte die aktuelle Stadtregierung scharf und versprach, gemeinsam mit den Wählerinnen die SPÖ und die Neos in die Schranken zu weisen. Besonders die angeblich jährlich 700 Millionen Euro, die an „Menschen, die nichts beitragen“, fließen, bezeichnete Krauss als „skandalös“.

Herbert Kickl: „Volkskanzler kommt“

FPÖ-Chef Herbert Kickl setzte die kämpferische Stimmung fort. Unter tosendem Applaus betrat er die Bühne und erklärte, die FPÖ sei die einzige Partei, die auf der Seite der Bevölkerung stehe. „Wir werden im Schulterschluss mit euch gegen die da oben antreten“, rief er der Menge zu. Kickl kritisierte die anderen Parteien scharf und warf ihnen vor, die Bevölkerung „verraten und verkauft“ zu haben. Sein Ziel: eine Politik, die „so regiert, wie ihr es wollt und verdient“.

Kickl zeigte sich überzeugt, dass die FPÖ am Sonntag als Wahlsieger hervorgehen wird. „Jeder Verlust für die SPÖ ist ein Sieg für Wien“, erklärte er und versprach, das Projekt „Volkskanzler“ weiter voranzutreiben.

Dominik Nepp: „Fairness für Wien“

Spitzenkandidat Dominik Nepp legte den Fokus auf das Thema Fairness. Er kritisierte Bürgermeister Michael Ludwig scharf und warf ihm vor, sich im Wahlkampf versteckt zu haben. „So einen Bürgermeister verdient sich Wien sicher nicht“, polterte Nepp. Er versprach, die 700 Millionen Euro, die laut FPÖ an „nicht integrierte Personen“ fließen, in Pflege, Sicherheit und soziale Gerechtigkeit zu investieren.

Nepp präsentierte konkrete Vorschläge, wie das Geld sinnvoll eingesetzt werden könnte: eine Personaloffensive im Pflegebereich mit Gehaltserhöhungen von 1.000 Euro für Pflegekräfte, Investitionen in die Sicherheit und die Kompensation von Pensionskürzungen. „Dieses unfaire System gehört gestoppt“, betonte er.

Die Kritik an der Bundesregierung

Neben der Stadtregierung nahm die FPÖ auch die Bundesregierung ins Visier. Kickl bezeichnete das Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und Neos als „Gemurkse“ und warf der Regierung vor, wichtige Themen wie Grenzschutz und Wirtschaftsförderung zu vernachlässigen. „Während es eine sinnlose Konferenz nach der anderen gibt, geht die Wirtschaft unter“, kritisierte er.

Was bedeutet das für Wien?

Die FPÖ setzt auf klare Worte und große Versprechen. Doch die Frage bleibt: Wie realistisch sind die angekündigten Maßnahmen? Während die Freiheitlichen auf einen Wahlerfolg hoffen, bleibt abzuwarten, wie die Wiener Bevölkerung am Sonntag entscheidet.

Mit einem emotionalen Finale und markanten Aussagen hat die FPÖ die letzten Weichen für die Wien-Wahl gestellt. Ob die Freiheitlichen ihre Ziele erreichen, wird sich bald zeigen – eines ist sicher: Die politische Landschaft Wiens steht vor spannenden Zeiten.

Quelle „heute.at“

Von admin

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