Schock-Zahl am Monatsende
Die explodierenden Energiekosten sind das Schreckgespenst vieler Haushalte. Für Herbert M. aus Pitten (Bezirk Neunkirchen) wurde es nun bittere Realität:
Trotz nur elf Prozent Mehrverbrauch flatterte ihm eine Nachforderung von 413,59 Euro ins Haus. Der Grund für den Ärger? Die Netzgebühren! Sein Anbieter, die Netz NÖ, Tochterfirma der EVN, schlug hier um 65 Prozent auf, was für M. „Wahnsinn“ ist, wie er gegenüber „Heute“ erklärte. Seine Gesamtforderung beläuft sich aktuell auf 533,59 Euro (Restforderung plus neuer Teilbetrag).
1.000 Euro-Hammer pro Jahr? Die FPÖ schlägt Alarm
Der Fall des Niederösterreichers ruft die Landespolitik auf den Plan. FPÖ Niederösterreich-Energiesprecher und Landtagsabgeordneter Dieter Dorner kritisiert die Kostenlawine scharf: „Das sind die Auswüchse der Energiewende ins Chaos.“ Er warnt vor einer massiven Mehrbelastung. Künftig könnten die Netzkosten wegen der „sogenannten Energiewende“ die Haushalte um „bis zu 1.000 Euro pro Jahr“ zusätzlich belasten. Dorner sieht darin den „bitteren Preis für die verfehlte Politik der schwarz-grünen Bundesregierung und jetzigen Verlierer-Ampel.“ Grüne Ideologie und „Gold-Plating in Österreich“ würden die heimischen Haushalte im Würgegriff halten.
Warum die Netzkosten so steigen
Die Netz NÖ erklärt die Steigerung gegenüber „Heute“ mit mehreren Faktoren: Mit Anfang 2025 sind Fördermaßnahmen wie die Strompreisbremse ausgelaufen, zudem wurden Elektrizitätsabgabe und Erneuerbaren Förderkosten wieder eingehoben. Der Haupttreiber sind aber die Netzentgelte: Die staatliche Regulierungsbehörde E-Control hat eine Steigerung für 2025 festgelegt. Grund ist der „Systemumbau in Richtung erneuerbare Energien.“ Die E-Control bestätigte für einen Durchschnittshaushalt 3.500 kWh eine Erhöhung der Netzkosten im Österreichschnitt um rund 23 Prozent, das sind circa 73 Euro pro Jahr.
Der 4 Prozent-Inflationsmotor
Die Teuerung trifft die Konsumenten hart. Die Inflation liegt aktuell bei 4 Prozent. Strom und Gastronomie gelten dabei als die stärksten Preistreiber, was die Haushalte doppelt belastet. Die Netz NÖ hält dem entgegen, dass seit der Strommarktliberalisierung 1999 die Anpassungen der Gebühren niedriger waren als die Inflationsrate, weshalb die Gebühren nominal immer noch unter dem Wert von vor 25 Jahren liegen würden. Die E-Control arbeitet unterdessen am neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetz ElWG, das die Rahmenbedingungen für den notwendigen Netzausbau zur Energiewende schaffen soll.
Rote Kampfansage für Entlastung
Im Ringen um leistbare Energie preschen auch die Roten in Niederösterreich mit einem Plan vor: Zwei Drittel der EVN-Gewinne, die seit 2022 erzielt wurden, sollen direkt an die Kunden zurückfließen. Eine Entlastung, die laut den Roten „eine Milliarde Euro bringen“ würde.
Zwischen dem Auslaufen von Förderungen, steigender Inflation und den notwendigen, von der E-Control verordneten Netzinvestitionen für die Energiewende, droht den österreichischen Haushalten eine Welle an Mehrkosten. Die Warnung der FPÖ vor bis zu 1.000 Euro mehr pro Jahr hängt wie ein Damoklesschwert über den Konsumenten. Die Politik ist gefordert, schnell für eine faire Entlastung zu sorgen.
Quelle“heute.at“
Kurz & knackig: Die Netze kosten Nerven und Geld!