Neusiedl am See/Burgenland – Ein unerwarteter Amokalarm hat am heutigen Dienstag für angespannte Stille in mehreren Schulen der Region Neusiedl am See gesorgt.
Während die Schüler der Handelsakademie (HAK) Neusiedl am See bereits am Montagabend per E-Mail über den kurzfristig angeordneten Homeschooling-Tag informiert wurden, zogen auch drei weitere Bildungseinrichtungen in der Umgebung Konsequenzen aus der beunruhigenden Lage.
Die offizielle Begründung der Direktion der BHAK/BHAS sowie des renommierten Pannoneum Neusiedl am See lautete zunächst lapidar: „kurzfristige Unbenutzbarkeit des Schulgebäudes“. Doch schnell machten besorgniserregende Gerüchte die Runde. Eine anonyme Amokdrohung oder gar eine Bombendrohung sollen hinter der plötzlichen Maßnahme stecken und die Schulleitung zu diesem drastischen Schritt bewogen haben. Geplante Schularbeiten am heutigen Dienstag wurden vorsorglich auf Mittwoch, den 30. April, verschoben, was die ohnehin schon angespannte Situation weiter verdeutlicht.
Die Bildungsdirektion bestätigte im Laufe des Vormittags in einem offiziellen Schreiben den außerplanmäßigen „Distance Learning“-Tag für die HAK Neusiedl am See sowie für ein in unmittelbarer Nähe befindliches Gymnasium, das angesehene Pannoneum, und eine Mittelschule. Um welche genauen Schulen es sich neben der HAK handelt, wurde zunächst nicht im Detail genannt, was in der Bevölkerung für zusätzliche Ungewissheit sorgte.
Dieser beunruhigende Vorfall reiht sich in eine besorgniserregende Tendenz der jüngeren Vergangenheit ein. Wie AustriaAktuell.at bereits mehrfach berichtete, kam es in verschiedenen Bundesländern immer wieder zu kurzfristigen Schulschließungen aufgrund ähnlicher, anonymer Drohungen. Allein im Dezember des vergangenen Jahres erlebte Graz eine regelrechte Serie von Amokalarmen, die zu umfangreichen Polizeieinsätzen an gleich fünf verschiedenen Schulen führten. Auch in St. Pölten mussten die Einsatzkräfte mehrfach Schulen überprüfen, nachdem insgesamt 16 Bildungseinrichtungen Drohmails erhalten hatten. Glücklicherweise verliefen die anschließenden Durchsuchungen nach Sprengkörpern stets negativ.
Die aktuelle Situation in Neusiedl am See wirft nun erneut die Frage nach der Urheberschaft solcher feigen Drohungen und den psychologischen Auswirkungen auf Schüler, Eltern und Lehrkräfte auf. Die Ungewissheit und die damit verbundene Angst sind greifbar. Die Behörden werden nun mit Hochdruck daran arbeiten müssen, die Hintergründe dieses Alarms aufzuklären und die Sicherheit an den betroffenen Schulen wiederherzustellen.
Der Amokalarm, der mehrere Schulen in und um Neusiedl am See in den Ausnahmezustand versetzt hat und die Schüler zu Hause bleiben lässt, ist ein beunruhigendes Zeichen der Zeit. Er erinnert auf drastische Weise an die jüngsten ähnlichen Vorfälle und unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter Präventionsmaßnahmen und einer konsequenten Verfolgung der Täter, um das Vertrauen in die Sicherheit unserer Bildungseinrichtungen zu gewährleisten.
Quelle „heute.at“