Neue Daten der Statistik Austria enthüllen eine erschreckende Realität: Hunderttausende Österreicher können sich das Nötigste zum Leben nicht leisten. Weitere 1,5 Millionen Menschen sind von Armut bedroht.
Existenzkampf für Hunderttausende
Laut aktuellen Erhebungen der Statistik Austria befinden sich erschreckende 336.000 Österreicher in einer sogenannten „absoluten Armutslage“. Diese Menschen gaben an, sich grundlegende Ausgaben des täglichen Lebens, die in der EU als Mindestlebensstandard gelten, schlichtweg nicht leisten zu können. Dies entspricht 3,7 Prozent der Bevölkerung in privaten Haushalten. Doch damit nicht genug: Weitere 1,529 Millionen Menschen, oder 16,9 Prozent der österreichischen Bevölkerung, galten nach EU-Definition als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Diese alarmierenden Zahlen wurden von Lukas Leitner in seinem Bericht detailliert aufgeschlüsselt.
Bildung als Schlüssel – oder eben nicht
Die Statistik Austria betont in ihrem Bericht die entscheidende Rolle von Bildung für Wohlstand und Lebensstandard. Die bittere Realität sieht jedoch anders aus: „Jede zehnte Person, die höchstens einen Pflichtschulabschluss hat, ist von Armut betroffen und kann sich verschiedene Ausgaben des täglichen Lebens nicht leisten. Personen ohne weiterführende Bildung erreichen damit weit öfter nicht den in der EU-definierten Mindestlebensstandard.“ Diese Aussage unterstreicht die soziale Ungleichheit und die Notwendigkeit von Investitionen in Bildung.
Materielle Not und soziale Ausgrenzung
Als erheblich materiell und sozial benachteiligt gilt, wer sich laut eigener Aussage mindestens sieben von 13 EU-definierten Merkmalen und Aktivitäten des täglichen Lebens nicht leisten kann (absolutes Armutsmaß). Diese reichen von unerwarteten Ausgaben in der Höhe von 1.390 Euro über den jährlichen Urlaub bis hin zu einer angemessen warmen Wohnung. Für 336.000 Menschen in Österreich ist dies bittere Realität, wie die aktuelle Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) aus dem Jahr 2024 zeigt. Nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2023 (im Vergleich zu 2022 mit 201.000 Betroffenen bzw. 2,3 Prozent) blieb die Zahl der in dieser extremen Armutslage befindlichen Menschen zuletzt konstant – ein schwacher Trost angesichts der hohen Zahl.
Über eine Million in Armutsgefahr
Noch größer ist die Zahl derer, die als armutsgefährdet gelten. Im Jahr 2024 wiesen insgesamt 1,288 Millionen Personen bzw. 14,3 Prozent der Bevölkerung ein niedriges Haushaltseinkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle auf. Diese Schwelle liegt bei 60 Prozent des Medianwertes von 33.210 Euro, also unter 19.926 Euro pro Jahr oder 1.661 Euro pro Monat.
Scharfe Kritik von der Opposition
Die Reaktion auf diese ernüchternden Zahlen ließ nicht lange auf sich warten. FPÖ-Vize Dagmar Belakowitsch bezeichnete die aktuellen Daten als „äußerst alarmierend“. Sie betonte die besondere Betroffenheit von Kindern, Alleinerziehenden und Pensionisten und sieht darin ein „völliges Versagen insbesondere der ÖVP in ihrer Regierungsverantwortung im Kampf gegen die Armut“.
Belakowitsch weiter: „Während die schwarz-rot-pinke Regierung Milliarden Euro für ideologisch mehr als fragwürdige Projekte und für die illegale Migration ausgibt, lässt sie die eigene Bevölkerung im Stich. Die steigenden Lebenshaltungskosten, insbesondere bei Mieten und Energie, treffen vor allem die einkommensschwachen Österreicher.“ Ihrer Ansicht nach fehlen effektive Maßnahmen gegen die Teuerung, stattdessen gebe es nur „leere Versprechen“.
Ein Land in der Krise – Wer handelt endlich?
Die aktuellen Armutszahlen der Statistik Austria zeichnen ein düsteres Bild der sozialen Realität in Österreich. Über 330.000 Menschen kämpfen täglich ums Überleben, während weitere 1,5 Millionen von Armut bedroht sind. Die Kritik von Dagmar Belakowitsch an der Regierung ist deutlich und spiegelt die Sorge vieler Bürger wider. Es stellt sich die dringende Frage, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese besorgniserregende Entwicklung zu stoppen und den betroffenen Menschen eine Perspektive zu bieten. Die Zeit der leeren Versprechen scheint vorbei – es braucht jetzt Taten, um das soziale Gefüge Österreichs zu stärken.
Quelle „heuet.at“