Bad Vöslau/Wien. Am Dienstagnachmittag spielten sich auf dem Flugplatz Bad Vöslau in Niederösterreich dramatische Szenen ab. Ein Polizei-Hubschrauber des Typs AS350-B1 stürzte während eines Übungsflugs ab. Mittlerweile sind weitere Einzelheiten bekannt, und die Namen der beiden Piloten sind öffentlich.

Wie bereits berichtet, ereignete sich der Vorfall gegen 15 Uhr. Ersten Informationen zufolge sollen die Rotorblätter kurz vor dem Absturz den Boden berührt haben. Dies könnte der Grund für den Absturz aus geringer Höhe von etwa zwei Metern gewesen sein. An Bord des Hubschraubers befanden sich zwei Personen: ein 36-jähriger Ausbilder und ein 32-jähriger Flugschüler. Zum Glück wurde bei dem Unglück niemand verletzt.

„Bodennähes, langsames Manöver“ als Übung

Patrick Maierhofer, Sprecher des Innenministeriums, erklärte gegenüber „Heute“, dass der Unfall bei einem „bodennähen, langsamen Manöver“ während eines Ausbildungsflugs passierte. Solche Übungen seien in den ersten Monaten der Pilotenausbildung völlig normal.

Flugschüler am Steuer

Zum Zeitpunkt des Unfalls soll der 32-jährige Flugschüler die Steuerung des Hubschraubers übernommen haben. Angesichts der geringen Flughöhe hatte der erfahrene Ausbilder offenbar kaum Zeit, ein vermutlich missglücktes Flugmanöver rechtzeitig zu korrigieren.

Landeskriminalamt ermittelt, Experte lobt Ausbildung

Das Landeskriminalamt Niederösterreich hat umgehend die Ermittlungen aufgenommen. Auch die Bundesstelle für Sicherheitsuntersuchungen (SUB) und die Austro Control wurden informiert. Beide Piloten wurden bereits zum Vorfall befragt.

Ein ungenannter Experte aus der Luftfahrt lobte gegenüber „Heute“ das hohe Ausbildungsniveau bei der österreichischen Flugpolizei. Ehemalige Polizeipiloten würden demnach oft anspruchsvolle Einsätze bei Organisationen wie dem ÖAMTC fliegen. „Aber es kann natürlich immer etwas passieren“, so der Experte. Zum konkreten Unfall in Bad Vöslau merkte er an, dass es theoretisch ausreiche, wenn der Fluglehrer nur eine Sekunde zu spät eingreife.

Hubschrauber geborgen, hoher Schaden erwartet

Der verunglückte Hubschrauber wurde noch am Dienstag von der Flughafenfeuerwehr Schwechat geborgen und in den Hangar der Flugpolizei gebracht. Die genaue Schadenshöhe an dem über eine Million Euro teuren Hubschrauber ist noch unbekannt, dürfte aber erheblich sein.

Der Absturz des Polizei-Hubschraubers in Bad Vöslau wirft Fragen nach den genauen Umständen auf, obwohl glücklicherweise niemand verletzt wurde. Die laufenden Ermittlungen des Landeskriminalamts und der SUB werden hoffentlich detaillierte Antworten liefern. Die Aussagen eines Experten unterstreichen zwar die hohe Qualität der Pilotenausbildung bei der Flugpolizei, betonen aber auch die Risiken, die im Flugbetrieb immer bestehen bleiben. Der hohe Sachschaden an dem teuren Gerät ist bedauerlich und wird die Flugpolizei vorerst vor Herausforderungen stellen.

Quelle „heute.at“

Von admin

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