Wien – Am gestrigen Freitagabend erlebte die Wiener Innenstadt eine unerwartete Zäsur. Gegen 18:00 Uhr formierte sich ein Demonstrationszug, der sich über die berühmte Ringstraße bewegte und sowohl den Individualverkehr als auch den öffentlichen Nahverkehr erheblich beeinträchtigte.
Hunderte demonstrierten mit Flaggen und Gesängen
Mehrere hundert Personen zogen mit russischen und belarussischen Fahnen durch das Herz der österreichischen Hauptstadt. Anlass der Kundgebung war der russische „Tag des Sieges“ am 9. Mai. Dieser Tag gedenkt traditionell des Sieges der Sowjetunion über das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1945 sowie der immensen Opfer des Zweiten Weltkriegs auf sowjetischer Seite.
Die Demonstranten untermalten ihren Marsch nicht nur mit den genannten Nationalflaggen, sondern auch mit Gesangseinlagen und lautstarker Musik. Zudem präsentierten sie diverse Schilder, deren Botschaften im Lärm der Kundgebung jedoch nicht immer klar verständlich waren.
Polizei eskortierte den Zug durch die City
Die Wiener Polizei war präsent und begleitete den Demonstrationszug auf seinem Weg durch die Innenstadt. Einem aufmerksamen Leserreporter von „Heute“ gelang es sogar, die gesamte Prozession in einem Video festzuhalten, das die Dimensionen der Demonstration verdeutlicht.
Massive Auswirkungen auf Straßenbahnlinien
Die Auswirkungen der Demonstration auf den öffentlichen Nahverkehr waren beträchtlich. Wie die Wiener Linien offiziell mitteilten, kam es auf mehreren zentralen Straßenbahnrouten zu erheblichen Beeinträchtigungen. Konkret waren die Linien 1, 2, D und 71 in beiden Fahrtrichtungen von Unregelmäßigkeiten betroffen. Fahrgäste mussten sich auf teils längere Wartezeiten und Ausfälle einstellen.
Politische Botschaft mit spürbaren Folgen
Die Demonstration am späten Freitagabend in der Wiener Innenstadt hat auf eindrückliche Weise gezeigt, wie politische Meinungsäußerung den Alltag in einer Großstadt beeinflussen kann. Während die Teilnehmer des „Tag des Sieges“ gedachten und ihre Verbundenheit zu Russland und Belarus demonstrierten, sahen sich zahlreiche Öffi-Nutzer und Autofahrer mit unerwarteten Behinderungen konfrontiert. Die Präsenz der Polizei gewährleistete zwar die Sicherheit, konnte die spürbaren Auswirkungen auf den Verkehr jedoch nicht verhindern. Es bleibt abzuwarten, inwieweit solche Demonstrationen in Zukunft das Bild der Wiener Innenstadt prägen werden.
Quelle „heute.at“