Wien – Staubige Kreidetafeln adé, innovative Talentschmieden olé! Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) präsentierte am vergangenen Freitag eine revolutionäre Neuausrichtung des Lehrerberufs in Österreich. Ziel der ambitionierten Reform: Ein zeitgemäßes Berufsbild schaffen, das junge Talente inspiriert und den Herausforderungen der modernen Welt gewachsen ist.
Mehr als nur Wissensvermittler: Das neue Berufsbild
„Der Lehrerberuf ist einer der wichtigsten und sinnstiftendsten überhaupt“, betonte Minister Wiederkehr bei der Vorstellung. Die neue Vision geht weit über die reine Wissensvermittlung hinaus. Lehrerinnen und Lehrer sollen künftig als Vorbilder agieren, individuelle Talente ihrer Schützlinge erkennen und fördern sowie ihnen als empathische Begleiter zur Seite stehen. Werte wie Demokratie, Wissenschaftlichkeit und Weltoffenheit bilden das Fundament dieses neuen Berufsbildes. Gleichzeitig rückt die Fähigkeit, sich in einer zunehmend digitalen, kulturell vielfältigen und international vernetzten Welt zu bewegen, in den Fokus.
Frischzellenkur für die Ausbildung: Was sich konkret ändert
Die Reform nimmt die Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen ins Visier und krempelt sie ordentlich um.
Volksschule macht den Anfang: Bereits im Herbst 2025 startet die neue Ausbildungsstruktur für Volksschullehrerinnen und -lehrer. Die Aufnahme- und Eignungsverfahren für das Studienjahr 2025/26 laufen bereits auf Hochtouren.
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:
- Verkürzte Studiendauer: Aus 4 Jahren Bachelor und 1 Jahr Master werden nun 3 Jahre Bachelor plus 2 Jahre Master.
- Praxisnähe von Beginn an: Schon ab dem ersten Studienjahr wird verstärkt auf praktische Erfahrungen gesetzt.
- Fixe Schwerpunkte: Das Studium wird durch verpflichtende Schwerpunkte in Demokratiebildung, Inklusion und Diversität, Antisemitismusprävention und Digitalisierung ergänzt.
Neues Modell auch für AHS und BMHS
Auch angehende Lehrerinnen und Lehrer an Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) dürfen sich freuen – wenn auch mit etwas Verzögerung. Ab dem Studienjahr 2026/27 greift hier das neue Ausbildungsmodell mit der verkürzten Studiendauer und dem verstärkten Praxisbezug. Doch auch hier gilt: Wer sich für diesen wichtigen Beruf begeistern kann, sollte sich bereits jetzt informieren und bewerben!
Ein wichtiger Schritt in die Zukunft
Die von Bildungsminister Christoph Wiederkehr initiierte Reform der Lehrerausbildung ist ein ambitionierter und notwendiger Schritt, um den Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft gerecht zu werden. Die stärkere Betonung von Praxis, die Fokussierung auf Schlüsselkompetenzen und die Anpassung der Studiendauer könnten dazu beitragen, den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten und bestens ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen für die Herausforderungen der Zukunft zu gewinnen. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich diese Neuerungen in der Praxis bewähren und welche positiven Auswirkungen sie auf das österreichische Bildungssystem haben werden. Eines ist jedoch klar: Im Klassenzimmer weht ein neuer Wind!
Quelle „heute.at“