Am 1. April ereignete sich auf der A2 bei Seebenstein (Niederösterreich) ein schrecklicher Unfall, der fünf Menschenleben forderte und eine Debatte über Verantwortung und Gerechtigkeit auslöste.

Was als harmloser Morgen begann, endete in einer Tragödie, die das Land erschütterte.

Chronologie einer Katastrophe

Es war kurz nach 6:20 Uhr, als ein Sattelschlepper von einem Parkplatz auf die Autobahn Richtung Wien auffuhr. Ein Mercedes-Kleinbus, beladen mit sieben ukrainischen Pflegekräften, krachte mit voller Wucht in den Lkw. Die Folgen waren verheerend: Vier Frauen im Alter zwischen 54 und 65 Jahren starben noch am Unfallort, eine fünfte erlag später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Drei weitere Insassen wurden schwer verletzt.

Besonders tragisch: Eine illegale Blechabsperrung im 2009 umgebauten Sprinter riss die hinterste Sitzreihe heraus, was die Folgen noch dramatischer machte.

Fahrer unter Verdacht

Der Fahrer des Kleinbusses, Vasyl T. (52), überlebte den Unfall wie durch ein Wunder mit nur einem Kratzer. Ihm wird vorgeworfen, durch Fahrfehler maßgeblich zum Unfall beigetragen zu haben. Wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr wurde Vasyl T. in Untersuchungshaft genommen. Dagegen wurden der Lkw-Lenker und sein Beifahrer, beide aus Peru, auf freiem Fuß angezeigt.

Freilassung auf Kaution

Ein Paukenschlag im Verfahren: Am Mittwoch wurde der Mercedes-Fahrer gegen eine Kaution von 3.000 Euro enthaftet. Bedingung hierfür ist der Nachweis eines ständigen Wohnsitzes in Österreich – dieser soll sich nun in der Steiermark befinden. Für den Verdächtigen, der sich nach eigenen Aussagen nichts sehnlicher wünscht, als seine Familie wiederzusehen, ein Lichtblick. Sein Anwalt Roman Tenschert zeigte sich erleichtert über die Entscheidung des Gerichts.

Kontroverse und weitere Schritte

Die Staatsanwaltschaft hätte den Beschuldigten lieber weiterhin in Haft gesehen, doch das Gericht folgte dem Antrag der Verteidigung auf „gelindere Mittel“. Die Auflagen verpflichten Vasyl T., bis zum Prozess in Österreich zu bleiben. Ein Gutachten des Sachverständigen soll zeitnah abgeschlossen werden, der Prozessbeginn rückt näher.

Für die Hinterbliebenen der Opfer bleibt jedoch die Frage: Wird dieser tragische Unfall jemals vollständig aufgeklärt, und was bedeutet Gerechtigkeit in einem Fall wie diesem?

Quelle „heute.at“

Von admin

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