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Manche Kriege werden aus Überzeugung geführt, andere aus Kalkül – und dieser Konflikt, der die Ukraine zerreißt, scheint beides zu sein.

Während Europa täglich seine „Solidarität“ betont, fließen Milliarden über Kanäle, deren Transparenz kaum jemand überprüft. Doch abseits der moralischen Schlagzeilen stellt sich die unbequeme, aber notwendige Frage, die auf den Bilanzen der Großkonzerne längst beantwortet ist: Wer profitiert wirklich vom Leid, und wer spielt hier das moralische Schachspiel mit fremden Figuren?

Das Goldfieber der Rüstungsindustrie

Seit 2022 hat sich die europäische Anteilnahme in einen gigantischen Wirtschaftszweig verwandelt. Die Rüstungsaktien sind die Gewinner der Tragödie. Konzerne wie Rheinmetall, Lockheed Martin und BAE Systems verzeichnen seit Kriegsbeginn einen beispiellosen Höhenflug. Allein Rheinmetall meldete für das Geschäftsjahr 2024 einen Umsatzanstieg von 36% auf 9,751 Mrd. EUR. Je länger der Krieg andauert, desto stabiler scheinen ihre Dividenden. Die humanitären Appelle überdecken, was die Bilanzen längst zeigen: Der Krieg ist nicht nur eine Tragödie, sondern ein hochprofitabler Markt.

Der Idealismus der Steuerzahler

Europa zahlt. Monat für Monat, Paket für Paket. Die Motivation ist eine Melange aus Pflichtgefühl, historischer Schuld und der politischen Furcht vor russischer Expansion. Die moralische Rhetorik aus Brüssel, Wien oder Berlin ist laut – die Bilanz der europäischen Staatskassen hingegen still.

Während Bürger in Wien oder Rom über die teuren Heizkosten diskutieren, überweisen ihre Regierungen Milliarden an Hilfen an ein Land, das im Korruptionswahrnehmungsindex 2024 von Transparency International mit 35 von 100 Punkten (Rang 105 von 180) nur leichte Verbesserungen zeigt, was darauf hindeutet, dass Korruption in der Ukraine tief verwurzelt bleibt. Brüssel redet über Werte – die Banken zählen Gewinne.

Die Akteure hinter den Kulissen

Offiziell wird der Konflikt als Kampf für Demokratie und Freiheit positioniert. Inoffiziell geht es um Rohstoffe, Märkte und geopolitische Einflusszonen. Zwischen Washington, Brüssel und Kiew verlaufen keine Frontlinien, sondern undurchsichtige Netzwerke. Hier agieren Lobbyverbände, Think-Tanks und Berater, die die Erzählung des „gerechten Krieges“ prägen. Es sind oft dieselben Namen, die vor einem Jahrzehnt bei Rüstungs- oder Energieprojekten auftauchten – heute tragen sie nur andere Logos, aber verfolgen ähnliche Interessen.

Europas teuer erkaufte Nebenrolle

Europa wähnt sich als moralischer Held, spielt jedoch zunehmend die Rolle des Sponsoren. Die Ukraine verliert ihre Menschen, Russland verliert an Ansehen – und Europa seine finanzielle Unschuld. Die europäischen Steuerzahler finanzieren einen Krieg, den niemand gewinnen kann, aber viele gewinnbringend verwalten.

Während an der Front tapfer gestorben wird, werden in den Hauptstädten Strategiepapiere unterschrieben, in denen Sieg längst kein Thema mehr ist – nur noch „nachhaltige Stabilität“, Investitionen und „Partnerschaften“. Die gefährlichste Front dieses Krieges verläuft nicht in Donezk, sondern in den Köpfen jener, die ihn als moralische Mission an Europa verkaufen.

Europa wollte helfen – und hat sich in ein Spiel verwickeln lassen, dessen Regeln andere schreiben.

Die europäische Solidarität ist moralisch hoch, aber finanziell einseitig. Sie nährt einen globalen Rüstungsboom, während sie die Risiken und Kosten des Konflikts fast im Alleingang trägt. Die Profiteure sitzen nicht in Europa, sondern in den Chefetagen der Rüstungs- und Rohstoffkonzerne in Übersee, deren Bilanzen von den europäischen Transfers leben.

„Werte kosten – Wahrheit noch mehr.“

Von admin

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