Die Kärntner SPÖ steht vor einem Führungswechsel, und die Spannung steigt. Landeshauptmann Peter Kaiser hat seinen Abschied angekündigt, und die Gerüchteküche brodelt, wer seine Nachfolge antreten wird. Im September müssen die roten Funktionäre beim Parteitag einen neuen Chef wählen. Ein Name, der dabei immer wieder fällt, ist Daniel Fellner.
Favorit in den Startlöchern
Daniel Fellner hat sein Interesse am Chefsessel bereits unmissverständlich bekundet und seine Kandidatur für den Parteitag ist fix. Bisher hat sich ihm noch niemand offiziell in den Weg gestellt, obwohl auch Namen wie SPÖ-Klubvorsitzender im Nationalrat Philip Kucher oder Villachs Bürgermeister Günther Albel kursieren. Fellner erklärte in einem Interview mit der „Presse“, dass er bereit wäre zurückzustecken, sollte eine Person auftauchen, die die Partei „super in eine gute Zukunft führen“ könnte. Dies sei aber bisher nicht der Fall gewesen, weshalb seine Kandidatur steht.
Rote Aufregung: Öffnung zur FPÖ
Für besondere Aufmerksamkeit sorgten Fellners Aussagen bezüglich einer möglichen Koalition mit der FPÖ. Im Gegensatz zur Bundes-SPÖ unter Andreas Babler schließt Fellner eine Zusammenarbeit mit den Blauen nicht aus. „Es gibt für mich in Österreich keine Partei, mit der ich eine Koalition ausschließen würde, auch nicht die FPÖ“, betonte er in der „Presse“.
Er führt weiter aus: „Ich glaube, wenn wir unterschiedliche Ansichten haben, dann muss man das klären. Aber ich glaube, dass auch die FPÖ in vielen Ansätzen ein Partner ist, mit dem man zusammenarbeiten kann.“ Fellner sieht in den Aussagen der FPÖ oft „viel Show“, um Stimmen zu maximieren. Er verweist aber auch auf die Amtszeit von Herbert Kickl als Innenminister, in der sich gezeigt habe, dass dieser die Grenzen für einen EU-Mitgliedstaat kenne. Für Fellner ist die FPÖ „ganz klar Teil des demokratischen Spektrums“ und nicht mit der „sehr, sehr weit rechten“ deutschen AfD vergleichbar.
Fokus auf die Basis
Inhaltlich hat Daniel Fellner klare Ziele für die Zukunft der SPÖ Kärnten. Er bemängelt, dass die Partei teilweise vergessen habe, wo sie herkomme. „Die SPÖ ist eine klassische Arbeiterpartei. Ich glaube nicht, dass Arbeiter und Arbeiterinnen sich zu einem hohen Maß bei uns gut aufgehoben fühlen. Das liegt an der Schwerpunktsetzung“, so Fellner. Es sei ihm wichtig, sich wieder stärker den Sorgen der Menschen anzunehmen. „Wenn Menschen Angst haben, muss man sich der Sorgen annehmen“, unterstreicht der SPÖ-Politiker.
Daniel Fellners Kurs ist klar: Er will die Kärntner SPÖ führen und scheut sich nicht davor, auch unkonventionelle Koalitionsgedanken zu äußern. Seine offene Haltung gegenüber der FPÖ könnte intern für Diskussionen sorgen, doch er setzt auf pragmatische Zusammenarbeit und eine Rückbesinnung auf die Kernwerte der Arbeiterpartei.
Quelle „heute.at“
Kärnten wählt Rot – mit neuen Wegen?