Der Preisschock für Frauen
Der tägliche Einkauf, die Miete, die Stromrechnung – all diese Grundbedürfnisse sind in den letzten fünf Jahren stark teurer geworden. Eine aktuelle Analyse des Momentum Instituts zeigt, dass Frauen in Einpersonenhaushalten besonders stark von diesem Preisanstieg betroffen sind. Während die Kosten für Grundbedürfnisse seit Juli 2020 für Männer um 14,1 Prozent stiegen, mussten Frauen einen Anstieg von 15,4 Prozent verkraften.
Sparen? Fehlanzeige!
Während die gesamte Teuerung für Männer höher war, entfiel diese vor allem auf Bereiche wie Verkehr, Gastronomie und Freizeit. Hier kann man sparen, zum Beispiel, indem man den Urlaub verschiebt oder das Auto länger nutzt. Bei Frauen sind es hingegen die unverzichtbaren Ausgaben wie Wohnen, Essen und Energie, die stark gestiegen sind. In diesen Bereichen gibt es kaum Spielraum für Einsparungen.
Ein Loch in der Geldbörse
Der Unterschied schlägt sich direkt im Einkommen nieder. Frauen geben fast die Hälfte ihres Einkommens (45 Prozent) für Grundbedürfnisse aus, während es bei Männern nur rund ein Drittel (36 Prozent) ist. Auch im Vergleich zu den Gesamtausgaben sind Frauen stärker belastet: 41 Prozent ihrer Ausgaben fließen in Grundbedürfnisse, bei Männern sind es 38 Prozent.
Was nun? Ein Maßnahmenbündel muss her
Das Momentum Institut fordert ein umfassendes Paket an Maßnahmen, um die Preise für die Grundbedürfnisse zu senken. Dazu gehören:
- Mietpreisbremse: Die geplante Mietpreisbremse sollte früher in Kraft treten und für alle Mietsegmente gelten. Mieterhöhungen sollen ab 2028 auf maximal zwei Prozent pro Jahr begrenzt werden.
- Energie: Eine Verlängerung der Strompreisbremse wird als notwendig erachtet.
- Lebensmittel: Um den sogenannten „Österreich-Aufschlag“ bei Lebensmitteln zu beenden, schlägt das Institut eine Preistransparenz-Datenbank, Bruttomargen-Limits und strengere EU-Regeln gegen Lieferbeschränkungen vor.
Die Teuerung trifft Frauen in Einpersonenhaushalten härter als Männer. Während Männer Preisanstiege in weniger essenziellen Bereichen abfedern können, sind Frauen von steigenden Kosten für Miete, Lebensmittel und Energie betroffen. Die Lücke zwischen den Geschlechtern bei den Grundausgaben wächst und verlangt nach dringenden politischen Lösungen.
Quelle „Momentum Institut“
Die Teuerung bremst das Leben. Ein Preis, der vor allem Frauen zahlen.