Messerattacke in Floridsdorf: Lebensgefährliche Verletzungen
Am 5. August wurde der Floridsdorfer Wasserpark Schauplatz einer Bluttat. Passanten fanden dort den 33-jährigen Österreicher Andreas K. mit lebensgefährlichen Stichverletzungen. Zwei Messerstiche hatten Herz und Lunge getroffen. Nur dank der raschen Hilfe eines zufällig in der Nähe befindlichen Rettungswagens und einer Not-Operation konnte Andreas K. gerettet werden. Er verbrachte sechs Tage auf der Intensivstation.
Streit um ein geliehenes Handy eskaliert
Der mutmaßliche Täter stellt sich
Der mutmaßliche Angreifer, der 19-jährige bulgarische Wanderarbeiter Svetoslav V., tauchte zunächst unter, stellte sich jedoch kurz darauf bei einer Tankstelle und wurde festgenommen. Am Donnerstag, dem 13. November, musste sich Svetoslav V. vor dem Wiener Gericht verantworten. Die Anklage: absichtlich schwere Körperverletzung.
Handy als Auslöser der Gewalt
Im Zentrum des Streits stand ein Mobiltelefon. Andreas K. hatte dem in Wien nicht gemeldeten Svetoslav V. gelegentlich sein Handy geborgt. Am Tattag telefonierte der 19-Jährige erneut mit dem Gerät. Als das Opfer sein Handy zurückforderte, weil ihm das Gespräch zu lange dauerte, eskalierte die Situation.
Unterschiedliche Darstellungen vor Gericht
Vor Gericht berichtete das Opfer Andreas K., dass er nach dem Streit mit einem Bekannten den Park verlassen habe. Draußen seien sie erneut auf Svetoslav V. getroffen, der ihn dann unvermittelt mit einem Messer attackiert habe. „Dass er zusticht habe ich mir nie gedacht“, gab der 33-Jährige im Zeugenstand laut APA-Bericht zu Protokoll.
Angeklagter: „Es war Notwehr!“
Svetoslav V. präsentierte eine andere Version der Ereignisse. Er gab an, er sei von Andreas K. wegen des Handys getreten, geschlagen und in den Schwitzkasten genommen worden. Er habe sich nicht befreien können und deshalb mit einem Springmesser zweimal zugestochen. Der Angeklagte plädierte auf Notwehr.
Sechs Jahre Haft und Schmerzensgeld
Urteil ist rechtskräftig Trotz der Notwehrbehauptung des Angeklagten fällte das Gericht am Donnerstagnachmittag ein klares Urteil: Svetoslav V. wurde wegen absichtlich schwerer Körperverletzung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig. Das psychisch kranke Opfer Andreas K. hatte zudem 9.000 Euro Schmerzensgeld verlangt.
Ein Streit um ein geliehenes Handy führte zu einer lebensgefährlichen Messerattacke in Floridsdorf. Der 19-jährige bulgarische Täter Svetoslav V. wurde wegen absichtlich schwerer Körperverletzung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Das rasche Eingreifen der Rettungskräfte rettete dem Opfer Andreas K. das Leben.
Quelle „LPD Wien“
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