Ein dramatischer Unfall in Krems wirft ein Schlaglicht auf die wachsende Gefahr durch K.o.-Tropfen. Lena H. (27), die nach einem Drink in einer Bar das Bewusstsein verlor, entging nur knapp einer Querschnittslähmung, nachdem sie von einem Balkon stürzte. Ihr Fall ist kein Einzelfall, sondern steht stellvertretend für eine hohe Dunkelziffer an Opfern.
Hunderte Opfer, viele unbehelligt
Die Zahl der Anzeigen wegen mutmaßlicher Vergewaltigung unter Drogen stieg im Vorjahr in Österreich auf 110. Das Land Niederösterreich reagiert nun mit einer Reihe von Maßnahmen, um junge Menschen zu schützen. Im Fokus stehen Prävention und Aufklärung. Bei Partys und in Clubs werden kostenlos Drink-Schützer (Plastikdeckel mit Trinkhalm) sowie Schnelltests zur Verfügung gestellt.
Armband als Lebensretter?
Eine zentrale Rolle spielt dabei das Infoportal www.noe2ko.at, das kostenlose Testarmbänder anbietet. Mehr als 12.900 Stück wurden bereits verteilt. Diese Armbänder zeigen mittels eines Schnelltests an, ob K.o.-Tropfen im Getränk enthalten sind. Partyveranstalter können die Armbänder bestellen und an ihre Gäste weitergeben. Auch Privatpersonen haben die Möglichkeit, sich die Bänder bei der Jugend:info NÖ in St. Pölten abzuholen oder zu bestellen. Alternativ sind die Kits auch in Drogerien erhältlich.

Jugend:info NÖ hat die Initiative „Wir.Feiern.Sicher!“ ins Leben gerufen, die Veranstalter dazu anregt, auf Jugendschutz und Sicherheit zu achten. Bereits mehr als 70 Veranstalter haben sich zertifizieren lassen. Sie verpflichten sich, klare Regeln einzuhalten und Jugendliche aktiv über ihre Rechte zu informieren. Jugend-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (VP) betont: „Es geht darum, Spaß zu haben, aber auch Verantwortung zu übernehmen.“
Sicherheit geht vor
Im Verdachtsfall raten Experten dazu, sofort ein Krankenhaus aufzusuchen, um toxikologische Beweise zu sichern. Lena H., die den Schock überlebt hat, engagiert sich heute ehrenamtlich für einen Kremser Verein, der ebenfalls Drink-Caps gegen K.o.-Tropfen verteilt. Sie hat trotz allem keine Angst, das Nachtleben zu genießen.
Auch Nico Bogner, Gründer des Vereins „Coming Home Safe“, begrüßt die neue Initiative. Er freut sich, dass junge Menschen nun besser geschützt sind.
Die neuen Maßnahmen in Niederösterreich, von kostenlosen Testarmbändern bis zu zertifizierten Partyveranstaltern, sind ein wichtiger Schritt, um das Nachtleben sicherer zu machen und die Zahl der Opfer zu senken.
Quelle „heute.at“
Feiern ohne Angst – gemeinsam für sichere Nächte.