Überraschende Wende bei den Netto-Mieten

Das Leben in Österreich wird für viele Bürger immer teurer, doch bei den Mietpreisen zeigt die neueste Auswertung der Statistik Austria für das 3. Quartal eine überraschende Entwicklung. Entgegen dem allgemeinen Preisauftrieb sind die reinen Nettomieten sogar gesunken.

Unterm Strich stieg die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten zwar leicht um 0,2 Prozent auf nunmehr 10,20 Euro pro Quadratmeter. Dieser Anstieg ist jedoch ausschließlich auf die um 1,1 Prozent höheren Betriebskosten zurückzuführen. Bereinigt man diese, sind die reinen Nettomieten im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent auf 7,70 Euro pro Quadratmeter gesunken.

Der Effekt der Mietpreisbremse

Ein wesentlicher Grund für diesen Rückgang ist die im Nationalrat am 7. März beschlossene Mietpreisbremse. Diese Maßnahme entlastet gezielt einen Teil des Wohnungsmarktes.

Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria, erklärt: „Diese Regelung betrifft in erster Linie die 267.000 Haushalte, die unter den Richtwert- und Kategoriemietzins fallen.“

Die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten belief sich im 3. Quartal auf 674,4 Euro pro Wohnung. Die tatsächliche Höhe ist wie immer stark vom Mietsegment, der Region, der Wohnungsgröße und der Mietdauer abhängig.

Ein Blick auf die Heizgewohnheiten der Nation

Die Auswertung der Statistik Austria liefert auch interessante Details zur Beheizung der Wohnungen. Von den insgesamt 4,2 Millionen Hauptwohnsitzwohnungen in Österreich nutzt mehr als die Hälfte – nämlich 53,3 Prozent – eine Hauszentralheizung.

Die Fernwärme folgt mit 28,9 Prozent an zweiter Stelle. Wohnungszentralheizungen (12,2 Prozent) und Einzelraumheizungen (5,6 Prozent) sind deutlich weniger verbreitet.

Heizarten im Wandel der Zeit

Die Wahl der Heizart korreliert stark mit dem Baujahr der Gebäude:

  • Vor 1919 errichtete Gebäude weisen eine fast gleich häufige Nutzung von Haus- und Wohnungszentralheizungen auf (39,8 bzw. 36,5 Prozent).
  • In Gebäuden, die nach 2010 errichtet wurden, liegt der Anteil der Fernwärme deutlich an der Spitze, bei 43,1 Prozent.

Einzelraumheizungen sind vor allem in älteren Wohnungen zu finden: etwa jede zehnte Wohnung in Gebäuden, die vor 1960 erbaut wurden, wird auf diese Weise beheizt. Im Gegensatz dazu nutzen weniger als ein Prozent der Wohnungen, die nach 2010 entstanden sind, diese Art der Beheizung.

Die Statistik Austria meldet für das 3. Quartal eine bemerkenswerte Abschwächung bei den Nettomieten, die primär auf die Einführung der Mietpreisbremse zurückgeführt wird. Während die Gesamtmiete durch höhere Betriebskosten leicht stieg, sanken die reinen Mietkosten. Dies bietet für einen Teil der Mieter eine dringend benötigte Atempause.

Quelle „heute.at“

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Von admin

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