Ein Leben für die Kunst
Wien – Ein feierlicher Anlass im mumok kino: Am 1. September 2025 wurde mumok Generaldirektorin Karola Kraus von Kulturminister und Vizekanzler Andreas Babler mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet.
Die Verleihung würdigt ihr herausragendes Engagement und ihre visionäre Führung, die das Museum in den letzten 15 Jahren maßgeblich geprägt haben.
Eine Ära der Erneuerung
Vizekanzler Andreas Babler betonte in seiner Rede die Bedeutung von Karola Kraus für die österreichische Kulturlandschaft. Er hob hervor, wie sie das mumok seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2010 von einem Wendepunkt aus zu einem international strahlenden Leuchtturm der modernen und zeitgenössischen Kunst geformt hat. Babler hob die Tatsache hervor, dass sie die erste Frau an der Spitze des Hauses war, und nannte ihre Arbeit ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Kulturinstitute Brücken bauen können. „Karola Kraus hat das mumok in das 21. Jahrhundert geführt – und damit auch Österreichs Position als Kultur- und Kunstraum Europas gestärkt. Wir würdigen ihre Vision und ihren Mut, Neues zu wagen.“ Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, ihrer Nachfolgerin Fatima Hellberg alles Gute zu wünschen.

Ein Erbe der Relevanz
Auch die Universitätsprofessorin und Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Felicitas Thun-Hohenstein fand in ihrer Laudatio lobende Worte. Sie beschrieb, wie es Karola Kraus gelungen sei, das mumok als wichtigen Ort des Diskurses und als „Triggerpoint im öffentlichen Diskurs“ zu etablieren. Anhand aktueller Ausstellungsprojekte verglich sie Kraus‘ Arbeit mit einem Glossar: „Orientierung statt Pose, Aushandlung statt Behauptung, Sorgfalt als Struktur“.
In ihrer Dankesrede zeigte sich Karola Kraus tief bewegt. Sie empfinde die Auszeichnung als ehrenvolle Anerkennung und würdigen Abschluss ihrer 15-jährigen Amtszeit. Mit Stolz blickte sie auf die Errungenschaften ihres Teams zurück, das das internationale Renommee des Museums festigen konnte. Sie betonte: „Ich übergebe ein in allen Bereichen rundum saniertes Haus mit einem unglaublich gut aufgestellten und engagierten Team – die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft.“
Prominente Gäste
Zahlreiche Persönlichkeiten aus der Kunst- und Kulturwelt waren gekommen, um Karola Kraus zu ehren. Darunter waren die Museumsdirektoren Peter Aufreiter (Technisches Museum), Jonathan Fine (Kunsthistorisches Museum), Angelika Fitz (AZW), Ralph Gleis (Albertina), Bettina Leidl (MQ), Stella Rollig (Belvedere) und Klaus Albrecht Schröder, der designierte Geschäftsführer des Wiener Aktionismus Museums. Auch die Künstler Josef Dabernig, Peter Kogler, Eva Schlegl, Julian Turner und Heimo Zobernig sowie bekannte Galeristen wie Miryam Charim, Martin Janda, Christine König, Ursula Krinzinger, Inés Lombardi, Christian Mayer, Renate Kainer, Rosemarie Schwarzwälder und Hubert Winter nahmen am Festakt teil.
Ein langer Weg
Karola Kraus, die Kunstgeschichte, neuere deutsche Literatur und klassische Archäologie studierte, hat eine beeindruckende Karriere hinter sich. Sie war bereits Leiterin des Kunstvereins Braunschweig und Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, bevor sie 2010 die Führung des mumok übernahm. Ihre Expertise zeigte sich auch als Kuratorin des Österreichischen Pavillons bei der Biennale Venedig 2022. Sie ist Vizepräsidentin der Roswitha Haftmann Stiftung und wurde bereits 2017 mit dem viennaARTaward ausgezeichnet.
Mit der Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse endet Karola Kraus‘ 15-jährige Ära als mumok-Direktorin. Sie hinterlässt ein modernisiertes, international vernetztes Museum, das dank ihrer klaren Vision fest in der europäischen Kulturlandschaft verankert ist.
Quelle „mumok“
Kunst, die verbindet – Karola Kraus hat es bewiesen!