Nach 16 Monaten der Ungewissheit: Grausiger Fund in Innsbruck schockiert Österreich
Innsbruck – Ein Fall, der Österreich seit Monaten in Atem hält, fand am vergangenen Freitag, den 14. November, ein erschütterndes Ende. Die seit Juli 2024 vermisste 34-jährige Frau und ihre 10-jährige Tochter wurden tot in einer Wohnung in der Tiroler Landeshauptstadt entdeckt. Ihre sterblichen Überreste lagen, versteckt in zwei Kühltruhen, hinter einer eigens errichteten Rigipswand. Zwei Brüder, 55 und 53 Jahre alt, befinden sich in Haft.
Beginn mit dem Schlusspunkt
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag enthüllte die Polizei schockierende Details zur Tat. Landespolizeidirektor Helmut Tomac eröffnete mit deutlichen Worten: „Üblicherweise beginnen Ermittlungen mit dem Auffinden einer Leiche – in diesem Fall ist es der Schlusspunkt.“ Nach 16 Monaten akribischer Ermittlungsarbeit wurde das Versteck in der Wohnung des 53-jährigen Bruders gefunden.
Vermisst seit Juli 2024
Die Frau und ihre Tochter galten offiziell seit dem 25. Juli 2024 als vermisst, gemeldet von einem Cousin aus Düsseldorf. Die 34-Jährige lebte allein mit dem Kind in Innsbruck. Ihrem Arbeitskollegen – dem nunmehr hauptbeschuldigten 55-Jährigen, mit dem sie in einer Beziehung stand – soll sie von einer angeblich geplanten „längeren Reise“ in die Türkei erzählt haben. Doch das Umfeld wusste nichts Konkretes und die Kontobewegungen blieben aus.
Letzte Spur in Düsseldorf
Tatsächlich hielten sich Mutter und Tochter zwischen dem 13. und 20. Juli 2024 in Düsseldorf auf. Dort wurden sie vom 55-jährigen Beschuldigten abgeholt und nach Innsbruck gebracht. Der letzte bekannte telefonische Kontakt mit der Familie fand am 21. Juli statt – danach herrschte absolute Funkstille.
Die toten Körper im Versteck
Die Ermittler gerieten bald auf die Spur der beiden Brüder. Auffällig: Bereits vor dem Verschwinden der Opfer hatte der 55-Jährige einen Lagerraum angemietet. Sein Bruder schaffte zwei Kühltruhen dorthin – ebenfalls vor dem Verschwinden gekauft. Anfang August 2024 wurden die Truhen aus dem Lager entfernt und in die Wohnung des 53-jährigen Bruders gebracht. Dort wurden sie hinter einer eigens gezogenen Rigipswand versteckt. Die Leichen wurden zunächst gekühlt, doch nach der Festnahme der Brüder im Juni 2025 wurde die Wohnung unbewohnt, der Strom abgedreht. Seit August 2025 waren die Truhen ungekühlt. Eine genaue Todesursache konnte aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungszustands noch nicht festgestellt werden.
Indizien deuten auf Planung
Für Landespolizeidirektor Tomac ist die Sachlage klar: „Die Umstände deuten darauf hin, dass die Tat nicht spontan passiert ist.“ Der Vorabkauf der Truhen, die Miete des Lagerraums und die aufwendigen Verschleierungsmaßnahmen sprechen für eine geplante Tat. Nach dem Verschwinden wurden vom Handy des Opfers Kündigungsnachrichten an Arbeitgeber und Bank versendet sowie auffällige Geldabhebungen und Kartentransaktionen im Ausland getätigt – aber keine alltäglichen Einkäufe. Das Verhältnis zwischen dem 55-Jährigen und der Frau wurde als „schwierig“ beschrieben. Ein klares Motiv fehlt, da die Beschuldigten bislang nicht geständig sind.
Durchbruch nach elf Monaten
Die Ermittlungen erstreckten sich über elf Monate und waren laut Tomac „extrem aufwendig“, mit Ermittlungen in Deutschland, Italien, Kroatien, Slowenien und der Türkei. Trotz aller Bemühungen blieb der Aufenthaltsort der Vermissten unbekannt, bis sich der Hauptbeschuldigte im November 2025 erstmals äußerte. Er sprach von einem „Unfallgeschehen“ und räumte die Aufbewahrung der Leichen ein. Erst weitere Hausdurchsuchungen führten schließlich zu dem verborgenen Hohlraum und dem grausamen Leichenfund.
Der Leichenfund von Mutter und Tochter in Innsbruck markiert den traurigen Abschluss intensiver Ermittlungen. Die „akribische Ermittlungsarbeit“ des Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Innsbruck hat einen wichtigen Schritt zur Aufklärung dieses tragischen Doppelmordes geleistet. Die Umstände des Falls deuten auf eine kaltblütige Planung hin, während ein klares Motiv und das Geständnis der Beschuldigten noch ausstehen.
Quelle „heute.at“
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