Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) möchte Medizinstudium-Absolventen zu einer Dienstzeit im öffentlichen Gesundheitssystem verpflichten. Hintergrund ist die kostenlose Ausbildung in Österreich und der Wunsch nach einem „solidarischen Beitrag“.

Wer in Österreich kostenlos Medizin studiert, soll künftig nach dem Uni-Abschluss einen „solidarischen Beitrag“ leisten und für eine bestimmte Zeit im öffentlichen Gesundheitssystem arbeiten. Das ist der Kerngedanke eines Vorstoßes von Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ). Die Ministerin setzt sich dafür ein, dass Absolventen öffentlicher Medizinuniversitäten dem System für eine gewisse Dauer zur Verfügung stehen.

Was genau geplant ist

Holzleitner betonte gegenüber der APA, dass die genaue Ausgestaltung dieser Verpflichtung noch geprüft werde. Im Kern geht es darum, die kostenlose und staatlich finanzierte Ausbildung mit einer späteren Arbeitsleistung im Sinne der Allgemeinheit zu verknüpfen. Ziel ist es, die Versorgungssicherheit, insbesondere in ländlichen Regionen und unterversorgten Bereichen, zu gewährleisten.

Keine gänzliche Neuheit

Ganz neu ist die Idee nicht. Ähnliche Regelungen gibt es bereits in kleinerem Umfang:

  • 85 von 1.900 Studienplätzen sind aktuell für sogenannte „Aufgaben im öffentlichen Interesse“ reserviert.
  • Diese Studienplätze sind beispielsweise für künftige Tätigkeiten im Spital, in Kassenpraxen oder beim Heer vorgesehen.
  • Interessierte Studierende verpflichten sich im Gegenzug für ein Stipendium und Erleichterungen beim Aufnahmetest, nach dem Abschluss für eine festgelegte Zeit in diesen Bereichen zu arbeiten.

Holzleitners Vorstoß zielt nun darauf ab, dieses Prinzip auf alle Absolventen eines öffentlichen Medizinstudiums auszuweiten, um eine breitere Basis an Ärzten für den öffentlichen Sektor zu gewinnen.

Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) bringt mit ihrem Vorschlag, Medizinstudium-Absolventen zu einer Dienstzeit im öffentlichen Gesundheitswesen zu verpflichten, eine Diskussion über die Gegenleistung für eine kostenlose, staatlich finanzierte Ausbildung ins Rollen. Während das Prinzip in kleinem Rahmen bereits existiert, könnte eine Ausweitung zu einem signifikanten Beitrag zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Österreich führen.

Quelle „SPÖ-Parlamentsklub“

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Von admin

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