Der sündhaft teure Rad-Highway auf der Krottenbachstraße in Wien sorgt weiterhin für Gesprächsstoff. Was ursprünglich als innovatives Projekt zur Förderung des Radverkehrs geplant war, scheint nun ein finanzieller Flop zu sein – mit äußerst bescheidener Nutzung.
Radweg verändert Döbling – doch für wen?
Mit einem Preis von 8 Millionen Euro hat der kilometerlange Radweg die Krottenbachstraße in Wien-Döbling tiefgreifend verändert. Über 200 Parkplätze mussten weichen, Geschäfte und Arztpraxen haben keine Haltemöglichkeiten mehr, Gehsteige wurden schmaler, und Öffi-Stationen wurden aufgelassen. Was für Radfahrer als großer Fortschritt gedacht war, wurde für viele Anrainer zum Ärgernis. „Kein Schwein nutzt ihn“, äußerte sich ein empörter Anrainer bereits bei der Eröffnung des Radwegs.
Die Nutzung enttäuscht: Statt 1.450 Radler täglich nur 137
Erste Erhebungen der Stadt Wien prognostizierten einen täglichen Radverkehr von 1.450 Fahrern. Doch die Realität sieht anders aus: Bei einer aktuellen Zählung kamen in sieben Stunden nur 137 Radfahrer zusammen – das entspricht knapp 20 Fahrern pro Stunde. Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) kritisiert: „Von den gemessenen Radfahrern waren über 20 Prozent Lieferanten auf E-Mopeds. Das ist ein Geister-Radweg!“
Forderung nach Entschuldigung
Die schlechten Zahlen werfen Fragen auf: War dieses Projekt wirklich notwendig? „Die Verlängerung des Radwegs ist ein Schlag ins Gesicht der Döblinger Bevölkerung“, so Resch weiter. Er fordert eine öffentliche Entschuldigung seitens der Projektverantwortlichen, insbesondere von SPÖ und NEOS, für die massiven Ausgaben von Steuergeldern.
Lehren aus dem Radweg-Fiasko
Das 8-Millionen-Euro-Projekt zeigt, wie wichtig sorgfältige Planung und Abstimmung mit der Bevölkerung sind. Innovation darf nicht zum Selbstzweck werden – Projekte müssen den Alltag der Menschen verbessern. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Verkehrsprojekte aus den Fehlern des Radwegs auf der Krottenbachstraße lernen.
Quelle „heute.at“