Die Bundesregierung setzt mit dem neuen Deutschförderpaket ein klares Zeichen für Integration und Chancengleichheit. Bereits ab dem Schuljahr 2025/26 wird die Zahl der Deutschförder-Lehrkräfte in Österreich mehr als verdoppelt.
Ziel ist es, die steigende Zahl von Schüler*innen mit Sprachdefiziten besser zu unterstützen und ihre Integration zu fördern.
Deutschkenntnisse als Grundvoraussetzung für Integration
Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) unterstreicht die Bedeutung von Sprachkenntnissen: „Ohne Sprachkenntnisse kann Integration nicht funktionieren.“ Diese Aussage spiegelt die ernste Lage wider. Aktuell gibt es in Österreich 48.400 außerordentliche Schüler*innen – Kinder, deren Deutschkenntnisse nicht ausreichen, um dem regulären Unterricht zu folgen. Besonders alarmierend ist die Situation in den Volksschulen: In den ersten Klassen benötigen fast ein Viertel (23,2 %) der Kinder bundesweit Deutschförderung, in einigen Wiener Bezirken sogar mehr als 70 %.
Deutliche Budgetaufstockung
Für dieses Vorhaben stellt die Regierung 108 Millionen Euro bereit – das sind 62 Millionen Euro mehr als bisher. Die Investition soll nicht nur mehr Planstellen schaffen, sondern auch die Fördermöglichkeiten erheblich ausbauen. Mit dem Wegfall der bisherigen Deckelung wird sichergestellt, dass jedes Kind, das Unterstützung braucht, auch gefördert werden kann. Je höher der Bedarf an einer Schule, desto größer soll das Förderangebot werden.
747 neue Planstellen geschaffen
Ein Kernstück des Pakets ist die Aufstockung der Planstellen. Ab Herbst 2025 stehen österreichweit über 1.324 Stellen für Deutschförder-Lehrkräfte zur Verfügung – ein Anstieg um 130 %. Der Lehrplan umfasst Sprachunterricht bis zum B2-Niveau sowie Module zu sozialer Integration und Bildungsförderung. Für Kinder mit Fluchthintergrund, etwa aus Syrien, Afghanistan oder der Ukraine, wird es zusätzliche Unterstützung geben.
Lehrermangel bleibt Herausforderung
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es eine erhebliche Hürde: den anhaltenden Lehrermangel. Im letzten Jahr wurden bereits 6.600 neue Lehrkräfte eingestellt, darunter 10 % Quereinsteiger. Dennoch reicht dies nicht aus, um den Bedarf vollständig zu decken. Die Hauptausschreibung für das Schuljahr 2025/26 beginnt am 28. April. Dabei wird geprüft, inwieweit auch Quereinsteiger für die neuen Deutschförderstellen qualifiziert werden können.
Bildung mit Priorität
Die Umsetzung des Deutschförderpakets zeigt, dass Bildung für die Bundesregierung höchste Priorität hat. Bildungsminister Wiederkehr ist überzeugt: „Eine Investition von 108 Millionen Euro in die Deutschförderung bedeutet, dass wir als Bundesregierung alles unternehmen, um die Deutschkenntnisse in unseren Schulen weiter zu verbessern und dem Weg dorthin absolute Priorität zu geben.“ Dieses Paket ist nicht nur ein Investitionsprojekt, sondern auch ein Meilenstein für Chancengleichheit und Integration.
Mit dem neuen Deutschförderpaket macht die Regierung einen bedeutenden Schritt, um die Integration und Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Die stark erhöhte Anzahl an Lehrkräften, die gezielte Förderung und die hohe Investitionssumme sind deutliche Zeichen dafür, dass Bildung und Integration in Österreich einen hohen Stellenwert genießen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob es gelingt, den Lehrermangel zu bewältigen und die ehrgeizigen Ziele des Projekts zu erreichen.
Quelle „heute.at“