Wien/NÖ: Ein dreister Betrugsfall, der Opfer um fast eine halbe Million Euro erleichterte, findet ein Ende. Eine 32-jährige türkische Staatsbürgerin, die aus einem Callcenter in Istanbul agierte, konnte nach umfangreichen Ermittlungen der Ermittlungsgruppe „Falsche Polizisten“ des Landeskriminalamtes Niederösterreich, unter der Leitung des Bundeskriminalamtes, in Wien festgenommen werden. Der „Polizeitrick“ hat in Österreich erneut tiefe Spuren hinterlassen, doch die Ermittler schlagen zurück.

Der dreiste „Polizeitrick“: So wurden die Opfer um ihr Erspartes gebracht

Die Betrüger gingen perfide vor: Sie kontaktierten zumeist ältere Personen und gaukelten ihnen vor, dass in ihrer Nachbarschaft Einbrüche passiert seien und dabei Notizen mit den Namen der späteren Opfer gefunden wurden. Um Wertgegenstände und Bargeld „sicherzustellen“, forderten die falschen Polizisten dann die Herausgabe der Wertsachen. Eine Masche, die leider immer wieder Erfolg hat.

Die Drahtzieherin: Eine Frau aus Istanbul

Die nun überführte Beschuldigte, eine 32-jährige türkische Staatsbürgerin mit Wohnsitz in Wien, wird beschuldigt, in zwölf schweren, gewerbsmäßigen Betrugshandlungen als Telefonistin in einem Callcenter in Istanbul agiert zu haben. Ihre Rolle als sogenannte „Keilerin“ oder Telefonistin war entscheidend, um die Opfer zu manipulieren und zur Herausgabe ihres Vermögens zu bewegen.

Eine Millionensumme im Visier: 440.000 Euro Schaden

Im Zeitraum von Jänner bis August 2023 soll die 32-Jährige maßgeblich dazu beigetragen haben, in acht Fällen zur Vollendung des Betruges zu gelangen und in vier weiteren Fällen den Versuch zu starten. Der dabei entstandene Schaden – inklusive des versuchten Schadens – beläuft sich auf unglaubliche 440.000 Euro.

Festnahme in Wien: Das Ende einer Betrugsserie

Die akribische Arbeit der Ermittlungsgruppe „Falsche Polizisten“ führte schließlich zum Erfolg. Am 24. Februar 2025 konnte die Beschuldigte in Wien aufgrund einer gerichtlich bewilligten Festnahmeanordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft festgenommen werden. Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen organisierte Kriminalität.

Tatorte in Wien und Niederösterreich

Die Betrugshandlungen erstreckten sich über Wien und Niederösterreich. Zehn Straftaten, davon drei Versuche, wurden in Wien verübt. In Niederösterreich waren der Bezirk Korneuburg (versuchter Betrug) und der Bezirk Neunkirchen betroffen. Bei der Einvernahme zeigte sich die Beschuldigte teilweise geständig und wurde daraufhin in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.

Wachsamkeit ist das oberste Gebot!

Dieser Fall unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit der Prävention. Die Polizei appelliert eindringlich an die Bevölkerung, besonders an ältere Mitbürger, wachsam zu sein.

Wichtige Präventionstipps der Polizei:

  • Fakt ist: Echte Polizisten fordern niemals Bargeld oder Schmuck ab!
  • Vorsicht bei unbekannten Anrufern! Hinterfragen Sie jede verdächtige Geschichte.
  • Sprechen Sie sofort mit Vertrauten! Erzählen Sie Familie oder Freunden von seltsamen Anrufen.
  • Geben Sie niemals Details über Ihr Vermögen preis!
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Legen Sie im Zweifelsfall einfach auf.
  • Keine Unbekannten in die Wohnung lassen!
  • Niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte übergeben!
  • Fordern Sie immer einen Dienstausweis! Von angeblichen Polizisten.
  • Rufen Sie die Notrufnummer 133 an! Bestätigen Sie, ob die Person wirklich ein Polizist ist.
  • Nehmen Sie Warnungen von Bankangestellten ernst!
  • Sprechen Sie mit Ihrer Familie! Informieren Sie besonders ältere Generationen über diese Betrugsmaschen.

Bleiben Sie sicher und informieren Sie sich!

Quelle „heute.at“

Von admin

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