Wien, Österreich – In einer Zeit, in der das richtige Management der eigenen Finanzen immer komplexer wird, setzt Österreich ein starkes Zeichen: Bereits ab diesem Herbst wird die Finanzbildung massiv ausgebaut, mit einem brandneuen Schulfach, das den Grundstein für wirtschaftliche Eigenverantwortung legen soll. Eine Initiative, die das tägliche Haushaltsbudget genauso in den Fokus rückt wie die langfristige Altersvorsorge.

Geld reden im Finanzministerium: Die Nationale Finanzbildungsstrategie nimmt Fahrt auf

Am Mittwoch versammelten sich hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft im Finanzministerium, um über ein Thema zu sprechen, das uns alle betrifft: Geld. Genauer gesagt, ging es um die Nationale Finanzbildungsstrategie, die darauf abzielt, das Finanzwissen in Österreich flächendeckend zu verbessern. Zum fünften Mal tagte der Finanzbildungsrat, unter dem Vorsitz von Finanzstaatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP). Mit dabei waren auch Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos), die SPÖ-Staatssekretärin für Konsumentenschutz Ulrike Königsberger-Ludwig und Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann. Als neues Mitglied wurde das Frauen- und Wissenschaftsministerium begrüßt – ein Zeichen für die breite Relevanz des Themas.

„Finanzbildung ist der Schlüssel zu wirtschaftlicher Eigenverantwortung. Denn wer wirtschaftliche Zusammenhänge versteht, trifft bessere finanzielle Entscheidungen“, betonte Finanzstaatssekretärin Eibinger-Miedl. Das ambitionierte Ziel: Jeder in Österreich soll – von der Schulbank bis ins Erwachsenenalter – in der Lage sein, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.

„Wirtschaft, Innovation und Nachhaltigkeit“: Das neue Fach kommt

Besonders im Bildungsbereich tut sich nun einiges. Bildungsminister Christoph Wiederkehr kündigte an: „Wir werden – dem jeweiligen Alter angemessen – die Finanzbildung an den Schulen stärken, und zwar von der Volksschule bis zur Matura.“

Der größte Schritt ist die Einführung eines eigenen Schulfaches. Ab dem kommenden Schuljahr startet im Wirtschaftskundlichen Realgymnasium das neue Pflichtfach „Wirtschaft, Innovation und Nachhaltigkeit“. Eine wegweisende Entscheidung, die ab 2027 auch in die Lehrpläne der AHS-Oberstufe integriert werden soll. Schon heuer im Herbst gibt es zudem ein Zertifikat für Schulen mit Finanzschwerpunkt, was die Bedeutung des Themas weiter unterstreicht.

Alltagstauglichkeit und Schutz vor Überschuldung im Fokus

„Finanzbildung heißt vor allem, sich im Alltag finanziell zurechtzufinden – in einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, mit dem eigenen Einkommen auszukommen“, fasste Konsumentenschutz-Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig die praktische Relevanz zusammen. Sie hob hervor, wie wichtig Finanzbildung auch zum Schutz vor Überschuldung ist. Warnungen vor verführerischen Angeboten wie „Buy now, pay later“, leicht zugänglichen Konsumkrediten oder undurchsichtigen Leasingverträgen zeugen von den lauernden Risiken im modernen Finanzdschungel.

„Finanznavi“: Das digitale Kompass für alle Fälle

Parallel zur schulischen Offensive wird das Finanzbildungsportal „Finanznavi“ ausgebaut. Dieses digitale Angebot soll künftig noch umfassender über alle Aspekte des täglichen Finanzlebens informieren und eine zentrale Anlaufstelle für Fragen rund ums Geld werden.

Ein Gewinn für die Zukunft Österreichs

Die Einführung des neuen Schulfaches und die Stärkung der Nationalen Finanzbildungsstrategie sind mehr als nur ein Update im Lehrplan. Sie sind eine Investition in die finanzielle Resilienz und Eigenverantwortung der österreichischen Bevölkerung. Wer die Spielregeln des Geldes versteht, kann nicht nur private Fehlentscheidungen vermeiden, sondern auch aktiv an der Gestaltung einer stabileren wirtschaftlichen Zukunft mitwirken. Ein entscheidender Schritt, um Österreichs Bürgerinnen und Bürger fit für die finanziellen Herausforderungen von heute und morgen zu machen.

Quelle „heute.at“

Von admin

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