Thaur/Innsbruck – Die spektakuläre Pleite eines einst mächtigen Polit-Akteurs erschüttert Tirol: Die CWA Transporte GmbH, das Unternehmen von Christoph Walser, ehemals Präsident der Wirtschaftskammer Tirol und Bürgermeister von Thaur, ist offiziell insolvent. Laut KSV1870 wurde am Landesgericht Innsbruck ein Insolvenzverfahren eröffnet. Eine Sanierung scheint ausgeschlossen, und die Verbindlichkeiten belaufen sich auf satte 700.000 Euro.
Vom Höhenflug zum Absturz: Christoph Walsers Turbulenzen
Erinnern Sie sich noch an Christoph Walser? Der Name stand einst für Einfluss und Schlagzeilen, besonders während der Corona-Pandemie. Als WK-Präsident von Tirol scheute er sich nicht, dem Gesundheitsministerium öffentlich zu drohen, sollte es weitere Schutzmaßnahmen beschließen. Doch der Glanz bröckelte.
Bereits 2022 wies Walser Berichte über finanzielle Probleme in seiner Firma noch als „Lügen“ und „Rufmord“ zurück. Ein Jahr später folgte der überraschende Rücktritt von allen Ämtern und Ermittlungen der Finanzpolizei. Der Vorwurf der Steuerhinterziehung stand im Raum – eine Hypothek, die seine Karriere von diesem Zeitpunkt an überschattete.
Insolvenz der CWA Transporte GmbH: Das Ende einer Ära
Nun ist es amtlich: Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) bestätigt die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über die CWA Transporte GmbH durch das Landesgericht Innsbruck. Christoph Walser ist der Alleingesellschafter und Geschäftsführer dieser Gesellschaft.
Keine Sanierung in Sicht
Für das Transportunternehmen gibt es offenbar keine Hoffnung auf Rettung. Der KSV1870 geht von einer umgehenden Schließung des operativen Betriebs durch den Insolvenzverwalter aus. Pikant: Der Insolvenzeröffnungsantrag wurde von Walser selbst bei Gericht eingebracht. Ein Schritt, der wohl die unvermeidliche Konsequenz der angespannten finanziellen Lage war.
Schuldenberg und negative Eigenkapital-Spirale
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Jahresabschluss 2023 der CWA Transport GmbH weist ein negatives Eigenkapital von rund 100 Prozent aus. Im Vergleich zu den Jahren 2021 und 2022 hat sich dieser Wert noch einmal beträchtlich verschlechtert. Ein Jahresabschluss für 2024 liegt dem Firmenbuch bisher nicht vor – ein weiteres Alarmzeichen.
Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Schuldnerangaben auf rund 700.000,00 Euro. Demgegenüber stehen überschaubare Vermögenswerte. Schon im Jahr 2024 waren mehrere Exekutionen gegen die Schuldnerin anhängig, was auf die bereits prekäre Situation hindeutete.
Acht Dienstnehmer betroffen
Von dieser Insolvenz sind etwa acht Dienstnehmer betroffen, deren Arbeitsplätze nun auf dem Spiel stehen. Der Insolvenzverwalter wird nun die Aufgabe haben, sämtliche Vermögenswerte und Ansprüche der insolventen Gesellschaft zu realisieren. Die daraus erzielten Beträge werden dann anteilig an die Gläubiger mit festgestellten Forderungen ausgeschüttet.
Vom Spitzenpolitiker zum Insolvenzfall
Der Fall Christoph Walser ist ein Lehrstück über den schnellen Aufstieg und Fall im öffentlichen Leben. Von der mächtigen Position des WK-Präsidenten und Bürgermeisters bis zur Insolvenz der eigenen Firma – die Entwicklung ist dramatisch. Die Anschuldigungen der Steuerhinterziehung und die nun bestätigte Insolvenz der CWA Transporte GmbH markieren das Ende einer bewegten Karriere und werfen ein Schlaglicht auf die Schattenseiten des einst so selbstbewussten Tiroler Funktionärs. Die rechtliche Aufarbeitung und die Abwicklung der Insolvenz werden die kommenden Monate bestimmen.
Izvor „heute.at“