Donnerstag, kurz nach Mitternacht: Stille in Wien-Währing. Doch diese Ruhe währte nicht lange. Plötzlich schlugen meterhohe Flammen aus einem Dachgeschoss in der Canongasse empor.
Leser-Reporter, deren nächtliche Ruhe abrupt beendet wurde, berichteten von weithin sichtbaren Rauchwolken – ein wahres Flammen-Inferno, das die Gemüter erregte und die Notrufleitungen heißlaufen ließ. Sofort rückten die Berufsfeuerwehr Wien, die Berufsrettung und die Polizei mit einem Großaufgebot an, um das Schlimmste zu verhindern. Stundenlang kämpften die Einsatzkräfte gegen die wütenden Flammen.
Kampf gegen die Flammen: So ticken die Florianis
Wie die Berufsfeuerwehr Wien in einem Pressestatement ausführte, hatte das Unglück seinen Ursprung im Bereich einer Dachterrasse. Von dort aus breitete sich der Brand rasend schnell auf die angrenzende Wohnung und die gesamte Dachkonstruktion des Mehrparteienhauses aus. Unter Atemschutz kämpften die Florianis mit zwei Löschleitungen, die mühsam durch das Stiegenhaus verlegt wurden, gegen das Feuer an.
Doch die Flammen waren hartnäckig. Um Herr der Lage zu werden, musste eine weitere Löschleitung von außen in Stellung gebracht werden. Eine Teleskopmastbühne und eine Drehleiter wurden zusätzlich eingesetzt, um die Brandbekämpfung auch von oben zu ermöglichen. Ein von Leserreportern aufgenommenes Video, das bereits in den sozialen Medien kursierte, zeigte die beeindruckende Arbeit der Feuerwehrleute, die sich unermüdlich dem Inferno entgegenstemmten.
Drohnen im Einsatz: Hightech gegen Glutnester
Um die volle Ausdehnung des Brandes in der Dachkonstruktion zu erfassen, kam modernste Technik zum Einsatz: Drohnen mit Wärmebildkameras lieferten wertvolle Informationen. So konnten die Glutnester punktgenau lokalisiert werden. Mit speziellen Trennsägen wurden die betroffenen Stellen geöffnet, um die Flammen gezielt und effektiv zu bekämpfen.
Gegen 4:30 Uhr konnte endlich Entwarnung gegeben werden: Der Brand war eingedämmt. Doch die Nachlöscharbeiten zogen sich bis etwa 7:30 Uhr am Morgen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten – ein kleines Wunder angesichts der gewaltigen Zerstörung.
Wassermassen und Stromausfall: Die bitteren Folgen
Während die Flammen gebändigt wurden, hinterließ das Löschwasser eine weitere Spur der Verwüstung. Stundenlang tropfte es, Meter für Meter, durch das gesamte Wohnhaus – bis in den Keller. Die unweigerliche Folge: Ein stundenlanger Stromausfall, der die Bewohner zusätzlich belastete. Zahlreiche Wohnungen sollen von den herabstürzenden Wassermassen schwer beschädigt worden sein. Ein Alptraum für die Betroffenen, die nun nicht nur mit den materiellen Schäden, sondern auch mit den Unannehmlichkeiten des Alltags ohne Strom zu kämpfen haben.
Solidarität in der Not
Der Großbrand in Währing ist ein weiteres Beispiel für die unvorhersehbare Gewalt der Natur und die unermüdliche Arbeit unserer Einsatzkräfte. Während die Flammen gelöscht sind, beginnt für die Bewohner der Canongasse nun der mühsame Weg zurück in die Normalität. Es bleibt zu hoffen, dass die Betroffenen schnell und unbürokratisch Unterstützung erhalten, um die Schäden zu beheben und wieder ein Dach über dem Kopf zu haben – ohne Wasserschäden und mit Strom.
Izvor „heute.at“