70 Jahre Staatsvertrag: Stocker erinnert an historische Errungenschaft– „Österreich ist frei!“ – Mit diesen ikonischen Worten von Leopold Figl begann Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) seine Rede beim Staatsakt zum 70. Jahrestag des österreichischen Staatsvertrags.
Stocker betonte, dass diese Worte mehr als nur ein historischer Satz seien, sondern ein Vermächtnis, das bis heute nachwirkt. Er erinnerte an den historischen Moment im Jahr 1955, als Österreich nach einem Jahrzehnt alliierter Besatzung seine „lang ersehnte Freiheit, Unabhängigkeit und Souveränität“ zurückerlangte.
Ein Land der Stabilität und des Wohlstands
„Unsere Vorfahren waren wieder Herr im eigenen Haus“, so Stocker. Während andere Länder geteilt wurden, blieb Österreich ein Ganzes. Der Bundeskanzler hob hervor, dass Österreich durch Mut, Einigkeit und Pragmatismus zu einer „lebendigen, stabilen und widerstandsfähigen Republik“ geworden sei. „Das aufeinander Zugehen und das Überwinden von Gräben hat Österreich zu dem gemacht, was es heute ist: Eines der schönsten, wohlhabendsten und sichersten Länder dieser Erde“, erklärte Stocker.
Neutralität als Teil des Selbstverständnisses
In einer veränderten Welt, in der die Bedeutung der Freiheit zugenommen hat, betonte Stocker die Wichtigkeit der Neutralität. „Unsere Neutralität war und ist niemals eine Gesinnungsneutralität. Denn: Neutralität heißt nie Gleichgültigkeit. Niemals gleichgültig gegenüber Unrecht, niemals neutral gegenüber Angriffen auf die Freiheit anderer“, stellte der Bundeskanzler klar. „Damals wie heute gilt: Die Stärke des Rechts und nicht das Recht des Stärkeren ist unsere Maxime“, fügte er hinzu.
Warnung vor Bedrohungen der Freiheit
Stocker warnte vor der Zerbrechlichkeit der Freiheit, indem er auf den Krieg in der Ukraine sowie Diktaturen und autoritäre Systeme weltweit verwies. Auch in Österreich müsse man sich vor Populismus, Polarisierung und Desinformation in Acht nehmen. „Gegen diese Entwicklungen müssen wir uns wehren. Wir müssen in unsere Widerstandsfähigkeit und Verteidigungsfähigkeit investieren – auch in die geistige – und gemeinsam unser Lebensmodell bewahren und schützen“, forderte Stocker.
Die Verantwortung der Gegenwart
Der Bundeskanzler betonte, dass Freiheit eine ständige Aufgabe sei, die Mut, Zusammenhalt und Vertrauen erfordere. „Die Generation von 1955 hat gezeigt, was möglich ist und es liegt nun an uns, ihr Werk weiterzuführen“, so Stocker. „Es liegt an uns, dass diese Freiheit lebendig bleibt. Es liegt an uns, sie zu verteidigen. Und es liegt an uns, sie zu gestalten.“
Ein Appell zur Wachsamkeit und Einheit
Christian Stockers Rede zum 70. Jahrestag des Staatsvertrags war ein eindringlicher Appell zur Wachsamkeit und Einheit. Er erinnerte an die historische Errungenschaft der Freiheit und betonte die Notwendigkeit, diese in einer zunehmend komplexen Welt zu verteidigen. Seine Worte mahnen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und zum Schutz der demokratischen Werte, um das Erbe von 1955 lebendig zu halten.
Quelle „heute.at“