Wien – Finanzminister Marterbauer präsentiert Milliarden-Einsparungen – Opposition tobt – Klimabonus fällt weg, Familienleistungen betroffen Die Luft im Parlament war am Dienstag förmlich zum Schneiden. Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) legte ein Sparpaket auf den Tisch, das in den kommenden zwei Jahren tiefe Einschnitte vorsieht.

Satte 6,4 Milliarden Euro sollen noch in diesem Jahr eingespart werden, im Jahr 2026 sogar 8,7 Milliarden. Die Maßnahmen treffen breite Bevölkerungsschichten: Der beliebte Klimabonus wird gestrichen, Förderungen werden gekürzt und die jährliche Anpassung der Familienbeihilfe sowie des Kinderbetreuungsgeldes an die Inflation wird in den Jahren 2026 und 2027 ausgesetzt. AustriaAktuell.at war live vor Ort und hat die Reaktionen der Politiker eingefangen.

„Schlag ins Gesicht“ für die Bürger: Opposition läuft Sturm

Die Ankündigungen aus dem Finanzministerium lösten bei der Opposition einen Sturm der Entrüstung aus. Lisa Schuch-Gubik von den Freiheitlichen sparte nicht mit drastischen Worten: „Dieses Sparpaket ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die in Österreich hart arbeiten.“ Für sie sei es schleierhaft, warum gerade bei Familien der Rotstift angesetzt werde, während gleichzeitig weiterhin Gelder ins Ausland fließen würden. Zudem brachte Schuch-Gubik die aktuelle Dienstwagen-Debatte rund um Sepp Schellhorn ins Spiel und forderte, dass die Regierung zuerst bei sich selbst sparen müsse. Ihr pointierter Vergleich: „Vollausgestattete Luxusautos für die Regierung, aber leere Kühlschränke bei Familien und Pensionisten.“

Auch Ex-Umweltministerin Leonore Gewessler zeigte sich tief enttäuscht von den Sparplänen. Besonders bitter für sie: Ihr Prestigeprojekt, das Klimaticket, wird teurer. Ihre Kritik daran fiel deutlich aus: „Das Pendeln mit dem SUV von Mödling in die Wiener Innenstadt wird weiterhin gefördert – aber wer auf Klimaschutz setzt, ist jetzt der Dumme.“

Regierung verteidigt den Sparkurs: „Alle müssen beitragen“

Deutlich gemäßigter fielen die Töne aus den Reihen der Regierungsparteien aus. ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti verteidigte das Sparpaket mit dem Hinweis auf die vergangenen Krisenjahre: „Wir mussten der Bevölkerung in schwierigen Zeiten helfen. Jetzt ist es notwendig, dass wir sparen.“ Er appellierte an das Verständnis der Bürger und zeigte sich optimistisch, dass Österreich in Zukunft wieder wirtschaftlich wachsen werde.

NEOS-Klubobmann Yannick Shetty pflichtete dem bei: „Es ist unumgänglich, dass alle ihren Beitrag leisten.“ Er betonte, dass auch die politischen Parteien ihren Teil dazu beitragen würden, indem die Valorisierung ausgesetzt werde. Auch Shetty hofft auf das Verständnis der Bevölkerung für die notwendigen Maßnahmen.

Harte Zeiten für die Bürger – Bewährungsprobe für die Regierung

Das von Finanzminister Marterbauer präsentierte Sparpaket wird zweifellos tiefe Spuren im Alltag vieler Österreicher hinterlassen. Die Streichung des Klimabonus und die Aussetzung der Inflationsanpassung bei Familienleistungen sind schmerzhafte Einschnitte. Die hitzige Debatte im Parlament zeigt, wie kontrovers diese Maßnahmen in der Bevölkerung aufgenommen werden. Ob der Sparkurs der Regierung die gewünschten Erfolge bringt und wie die Wähler darauf reagieren werden, bleibt abzuwarten. Die nächste Wahl dürfte jedenfalls ein Gradmesser für die Akzeptanz dieser harten Einschnitte sein.

Quelle „heute.at“

Von admin

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