Verteidigungsministerin setzt auf Arbeitsgruppe statt Schnellschüsse. Wien – Die Debatte um eine mögliche Verlängerung des Präsenzdienstes im österreichischen Bundesheer nimmt Fahrt auf, doch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) tritt auf die Bremse. In einem Interview mit der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast“ betonte sie, dass eine Entscheidung nicht überstürzt werden dürfe.

Militär vs. Wirtschaft: Ein Balanceakt

Während Militärs eine Verlängerung des Präsenzdienstes auf ein oder sogar zwei Jahre befürworten, sieht Tanner die Notwendigkeit, auch wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. „Als Politikerin muss man das Gesamtbild sehen“, so Tanner. Die Ministerin setzt auf die Ergebnisse einer eigens eingesetzten Arbeitsgruppe, die die Vor- und Nachteile einer Verlängerung prüfen soll.

Wehrpflicht für Frauen? Klares Nein von Tanner

Deutlich positionierte sich Tanner gegen die Einführung einer Wehrpflicht für Frauen. „Solange wir keine völlige Gleichberechtigung erreicht haben, ist das für mich kein Thema“, erklärte sie.

Sparmaßnahmen: Soldaten und Aufbauplan sollen geschont werden

Angesichts des Sparzwangs im Bundesbudget kündigte Tanner an, dass der militärische Aufbauplan und die Soldaten selbst nicht unter den Maßnahmen leiden sollen. Stattdessen will sie bei Beratungsleistungen, Inseraten und Dienstreisen den Rotstift ansetzen. „Wir müssen effizienter werden“, so Tanner. „Beispielsweise können wir die Teilnehmerzahl bei Dienstreisen reduzieren.“ Auch Veranstaltungen sollen vermehrt unter der Woche stattfinden, um teure Mehrdienstleistungen zu vermeiden.

Airpower: Zukunftsfragen und Kostenkontrolle

Die Zukunft der Flugshow Airpower, die im kommenden Jahr stattfinden soll, ließ Tanner offen. Sie verwies auf die Beteiligung des Sponsors Red Bull und der steirischen Landespolitik. „Wir müssen uns fragen, ob Intervalle von zwei, drei, vier oder fünf Jahren sinnvoll sind“, sagte Tanner. Die Kostenkontrolle spiele hierbei eine zentrale Rolle.

Vorsichtiger Kurs in unsicheren Zeiten

Klaudia Tanner zeigt sich in der aktuellen Debatte als pragmatische Politikerin, die sowohl militärische als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Ihre Zurückhaltung bei der Verlängerung des Präsenzdienstes und der Einführung der Wehrpflicht für Frauen deutet auf einen vorsichtigen Kurs in unsicheren Zeiten hin. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe werden entscheidend für die zukünftige Ausrichtung des Bundesheeres sein.

Quelle „heute.at“

Von admin

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