Schock für Anrainer! Einst ein Ort der Besinnung, heute eine offene Drogenszene: Die Stufen der Lazaristenkirche in Wien-Neubau, nur einen Steinwurf von der belebten Mariahilfer Straße entfernt, sind zum Treffpunkt für Suchtkranke geworden. Anrainer berichten von untragbaren Zuständen, während direkt daneben neue Familienwohnungen entstehen.
Ein Bild des Schreckens! Unser Lokalaugenschein zeigte: Spritzenkappen, leere Drogen-Baggys und ein beißender Uringeruch prägen das Bild vor der Kirche. Eine zusammengerollte Gestalt in einem Schlafsack und zugemüllte Eingänge zeugen von der tragischen Realität.
Angst beim Gassigehen! Christina Schlosser, ÖVP-Bezirksparteiobfrau in Neubau, schlägt Alarm. Zahlreiche Beschwerden von besorgten Anrainern erreichen sie täglich. „Beim Gassi-Gehen liegt Angst in der Luft“, so Schlosser gegenüber „Heute“. Vor allem die herumliegenden Drogen-Säckchen auf den Treppenstufen sorgen für Beklommenheit.
Verschiebung der Szene? Seit rund drei Monaten hat sich die Situation drastisch verschärft. Viele Betroffene scheinen vom Drogensuchthilfe-Standort Jedmayer in der Gumpendorfer Straße zu kommen. Dort werden oft Ersatzdrogen ausgegeben, der Konsum findet jedoch zunehmend in Neubau statt. Schlosser vermutet eine Verdrängung der Szene aus dem benachbarten Mariahilf aufgrund erhöhter Polizeipräsenz.
Familienwohnungen neben der Drogenhölle? Besonders brisant: Nur wenige Schritte von der Kirche entfernt entsteht das Bauprojekt „Sophie 7“ mit 222 geförderten Wohnungen, viele davon für Alleinerziehende. Schlosser warnt eindringlich: „Wir dürfen keine jungen Familien in ein Umfeld schicken, wo täglich offen konsumiert wird. Das ist unzumutbar.“
Handlungsbedarf statt Wegschauen! Die ÖVP-Politikerin fordert von der Stadt Wien und der grünen Bezirksvorstehung unter Markus Reiter professionelle Hilfe: „Den Süchtigen muss geholfen werden – mit Streetwork, mit Sozialarbeit, mit psychologischer Betreuung.“ Sie appelliert an die Verantwortlichen, die Probleme im „Bobo-Bezirk“ Neubau endlich anzuerkennen und zu handeln.
Zukunft der Kirche ungewiss! Die Lazaristenkirche, ein Werk des berühmten Architekten Friedrich von Schmidt, soll in absehbarer Zeit schließen. Was danach mit dem geschichtsträchtigen Gebäude geschieht, ist unklar. Es besteht die Befürchtung, dass die Kirche bei Leerstand endgültig verwahrlosen könnte.
Die Drogenproblematik in Wien-Neubau ist alarmierend. Es braucht rasche und konsequente Maßnahmen vonseiten der Stadt, um sowohl den Betroffenen zu helfen als auch die Lebensqualität der Anrainer zu sichern.
Quelle „heute.at“
Austria Aktuell
Neubau in Not – Hilfe jetzt!