Online-Bekanntschaft endet in Albtraum
Ein unglaublicher Kriminalfall im Raum Klosterneuburg (NÖ) schockiert: Ein 71-jähriger Pensionist wurde Opfer eines perfiden Raubzugs, inszeniert von einem vermeintlichen Bekannten, den er erst im Mai 2025 über eine Online-Plattform kennengelernt hatte.
Die zunächst regelmäßigen Treffen in der Wiener Wohnung des Seniors oder dessen Wohnhaus bei Klosterneuburg nahmen am 11. September 2025 eine dramatische Wendung.
Mit Schlafmittel außer Gefecht gesetzt
Gegen 22:00 Uhr dürfte der Bekannte dem arglosen 71-Jährigen bei einem Treffen im Wohnhaus ein Schlafmittel verabreicht haben, mit dem klaren Ziel, ihn zu betäuben und auszurauben. Als das Opfer das Bewusstsein verlor, begann der Täter seine minutiös geplante Beutejagd.
Hohe Beute: Geld, Schmuck und Parfüm
Der Täter suchte gezielt nach dem Tresorschlüssel und entwendete einen niedrigen fünfstelligen Eurobetrag aus dem Safe. Doch damit nicht genug: Er durchsuchte das gesamte Wohnhaus nach weiteren Werten und stahl zusätzlich Markenparfüm sowie den Schlüssel für die Wiener Wohnung des Pensionisten.
Im Anschluss setzte der Kriminelle seinen Raubzug in Wien fort. Dort durchsuchte er die Wohnung und erbeutete Schmuck im niedrigen vierstelligen Eurobereich.
Umfangreiche Ermittlungen führen zur Festnahme
Die umfangreiche Tatortarbeit wurde von den Spezialisten der Kriminalassistenzdienststelle (KAD) Krems durchgeführt. Die Hauptverantwortung für die Ermittlungen lag beim Landeskriminalamt Niederösterreich, genauer dem Ermittlungsbereich Raub, in enger Zusammenarbeit mit der Kriminaldienstgruppe der Polizeiinspektion Klosterneuburg.
Täter identifiziert und überführt
Durch akribische Ermittlungen gelang es den Beamten, einen 29-jährigen russischen Staatsbürger als Beschuldigten auszuforschen. Die Ermittlungen brachten zudem den Verdacht ans Licht, dass der 29-Jährige den 71-Jährigen bereits zuvor geschädigt hatte: Am 27. August 2025 soll er einen mittleren vierstelligen Eurobetrag gestohlen haben. Weiters besteht der Verdacht, dass er sich am 1. September 2025 Schmuck im mittleren vierstelligen Eurobereich lieh und anschließend veruntreute.
Festnahme in Wiener Lokal
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg wurde eine Festnahmeanordnung erlassen. Beamte der Polizeiinspektion Wien-Leopoldgasse nahmen den Beschuldigten am 7. Oktober 2025 gegen 16:00 Uhr in einem Lokal in Wien 2. im Auftrag des Landeskriminalamtes Niederösterreich fest.
Geständnis deckt weitere Taten auf
Bei der Einvernahme zeigte sich der 29-Jährige geständig. Er gab nicht nur die Taten im Raum Klosterneuburg/Wien zu, sondern gestand auch eine Unterschlagung und ein Betrugsdelikt in Graz, wo er sich im Dezember 2023 von einer Bekannten einen mittleren vierstelligen Eurobetrag geliehen und nicht zurückgezahlt hatte.
Der Beschuldigte wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.
Die Festnahme eines 29-jährigen russischen Staatsbürgers beendet eine Serie von schweren Delikten gegen einen 71-jährigen Pensionisten aus dem Raum Klosterneuburg. Der Fall zeigt einmal mehr die Gefahr, die von vermeintlichen Online-Bekanntschaften ausgehen kann, die einzig auf die Ausnutzung des Vertrauens und die Bereicherung abzielen.
Quelle „LPD Niederösterreich“
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
