Aussprache. Linke Tischhälfte: Österreichische Delegation unter der Leitung von Bundesratspräsident Peter Samt (FPÖ) (Mitte). Rechte Tischhälfte: Ungarische Delegation unter der Leitung von Präsidenten der Ungarischen Nationalversammlung László Kövér/©Martin Glier

Bundesratspräsident Peter Samt besucht Ungarn – Fokus auf enge Beziehungen und Traditionsbewusstsein

Bundesratspräsident Peter Samt absolviert heute und morgen einen Staatsbesuch in Budapest, der die ungebrochenen, engen Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn unterstreicht. Trotz turbulenter Zeiten auf internationaler Bühne betonte Samt das beeindruckende Wachstum der wirtschaftlichen Partnerschaft.

Konstante Pflege des parlamentarischen Austauschs

Zum Auftakt stehen hochrangige Arbeitsgespräche auf dem Programm. Samt trifft unter anderem den Präsidenten der Ungarischen Nationalversammlung, László Kövér, sowie Staatssekretär für Energie, Attila Steiner, und den Regierungsbeauftragten für Künstliche Intelligenz des Energieministeriums, László Palkovics. Auch ein Austausch mit dem Minister für Kultur und Innovation, Balázs Hankó, und dem Vorsitzenden der Ungarisch-Österreichischen Freundschaftsgruppe, Imre Vejkey, ist geplant. Abgerundet wird der Besuch durch eine Besichtigung des Werks von BYD Electric Bus & Truck Hungary Kft.

Fahnenfoto. Von links: Bundesratspräsident Peter Samt (FPÖ), Präsident der Ungarischen Nationalversammlung László Kövér/©Martin Glier

Samt hob den „konstanten, konstruktiven und freundschaftlichen parlamentarischen Austausch“ hervor. Als vormaliger Abgeordneter des steirischen Landtags wisse er um die engen regionalen Verflechtungen, deren Pflege ihm ein besonderes Anliegen sei.

Brauchtum und Werte als Bindeglied

Die bilateralen Beziehungen seien auf vielen Ebenen sehr eng. Der Bundesratspräsident sieht seinen Besuch auch in der Tradition seiner Präsidentschaft, die unter dem Motto „Brauchtum leben, Traditionen bewahren, Generationen verbinden“ steht.

Angesichts von Globalisierung, ständigen Veränderungen und kurzlebigen Trends sei es essenziell, sich auf die eigene Kultur und die damit verbundenen Werte zu besinnen. „Österreich und Ungarn teilen eine lange gemeinsame Geschichte, und damit auch eine über viele Generationen mit- und nebeneinander gewachsene Kultur mit klaren Werten und Traditionen“, so Samt. Dieses fruchtbare kulturelle Umfeld trage maßgeblich zur menschlichen Dynamik des exzellenten wirtschaftlichen Austauschs bei.

Österreich ist zweitgrößter Investor in Ungarn

Der aus der steiermärkischen Industrie stammende Ingenieur und Unternehmer Samt strich die zentrale Rolle Ungarns für die österreichischen Vertriebsketten und den regionalen Wohlstand heraus. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Österreich ist mit rund 11,6 Mrd. Euro Gesamthandelsvolumen der viertwichtigste Handelspartner Ungarns.
  • Mit 13,7 Prozent Anteil an den Direktinvestitionsbeständen ist Österreich der zweitgrößte Investor in Ungarn.
  • Rund 1.400 österreichische Unternehmen beschäftigen circa 70.000 Menschen in Ungarn.
  • Mehr als 133.700 Ungarinnen und Ungarn arbeiten in Österreich, darunter etwa 48.000 Pendler.

Samt würdigte den wichtigen Beitrag der ungarischen Pendler zur österreichischen Wirtschaft und zeigte sich erfreut über die gefundenen pragmatischen Lösungen bei Infrastrukturprojekten, wie die Einigung zum Grenzübergang St. Margarethen/Fertörákos und den kürzlichen Lückenschluss der Strecke S7/M80 am 19. September.

Kritik am „Brüsseler Zentralismus“

Zum Abschluss des Besuchs zeigte sich Peter Samt beeindruckt von der stringenten Haltung Ungarns gegenüber des Brüsseler Zentralismus. Er äußerte Besorgnis über die zunehmende Tendenz, die Interessen der Menschen zu überfahren und nationale Parlamente auszuhöhlen.

Samt betonte: „Europa ist mehr als die EU. Die Bürger müssen endlich wieder im Zentrum der Entscheidungen stehen. Das sehe ich in Ungarn, aber nicht in Österreich.“

Der Besuch von Bundesratspräsident Samt in Budapest zementiert die historischen und wirtschaftlichen Bande zwischen Österreich und Ungarn. Im Fokus stand die positive Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen, untermauert durch gemeinsame kulturelle Werte und die Notwendigkeit, die Stimme nationaler Interessen gegen den wachsenden Zentralismus in der EU zu stärken.

Quelle „Parlamentsdirektion“

Österreich-Ungarn: Mehr als eine Fußnote der Geschichte.

Von admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert