SJ-Chefin übt scharfe Kritik zum Schulstart
Wien – Der Schulstart in Österreich steht traditionell für einen Neuanfang. Doch für die Sozialistische Jugend (SJ) ist er ein weiterer Beweis für die Mängel im Bildungssystem. Anlässlich des Schulbeginns hat die Vorsitzende der SJ Österreich, Sarah Zivkovic, scharfe Kritik geübt. Sie bezeichnete das System als „eine einzige Baustelle“ und forderte dringende Reformen.
Stress und Druck machen krank
Laut Zivkovic sinkt die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler mit dem Bildungssystem rapide. Studien belegen, dass Notenstress und Leistungsdruck zunehmend zu psychischen Problemen bei Jugendlichen führen. Die SJ-Chefin sieht die Verantwortung dafür bei den konservativen und rechten Kräften, die ihrer Meinung nach Fortschritte blockieren. „Ein gerechtes Schul- und Ausbildungssystem ist keine Träumerei, sondern eine dringende Notwendigkeit“, so Zivkovic.
Junge Menschen als billige Arbeitskräfte?
Die SJ machte mit einer Medienaktion, die eine symbolische Baustelle darstellte, auf die Probleme aufmerksam. Im Rahmen ihrer neuen Kampagne „Baustelle Bildung“ will die SJ gezielt Schülerinnen, Schüler und Lehrlinge ansprechen. Zivkovic kritisierte, dass diese oft nur als billige Arbeitskräfte angesehen werden. Als Beispiele nannte sie unbezahlte Praktika und Lehrlingsgehälter, die besonders in frauendominierten Branchen kaum zum Leben reichen.
Konkrete Forderungen für die Zukunft
Die Lage sei dramatisch, so die SJ-Vorsitzende weiter. Eine Gewerkschaftsstudie zeige, dass jede fünfte Person in einer Lehre mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Um diesen Missständen entgegenzuwirken, hat die SJ konkrete Vorschläge:
- Abschaffung unbezahlter Praktika
- Einführung eines Mindestlehrlingsgehalts von 1.500 Euro netto
- Ausbau psychologischer Unterstützung
Die neue SJ-Kampagne soll landesweit auf die Missstände aufmerksam machen und konkrete Lösungen aufzeigen. Für Zivkovic ist es keine Frage der Umsetzbarkeit, sondern des politischen Willens. Ein Bildungssystem der Zukunft müsse ein Ort sein, an dem sich junge Menschen wohlfühlen und nicht krank werden. Die SJ-Vorsitzende fasst zusammen: „Ein Schul- und Ausbildungssystem der Zukunft muss eines sein, in dem sich junge Menschen endlich wohlfühlen – und nicht länger durch Stress und Leistungsdruck krank werden!“
Bildung braucht mehr als nur Kreide und Tafel!