Am Donnerstag feierte die Polizei einen Triumph im Kampf gegen die Bankomatsprenger-Mafia, doch noch in derselben Nacht schlugen die Kriminellen erneut zu und verhöhnten die Ermittler.
Erfolg gegen Holland-Bande
Die Kriminalpolizei hatte den Bankomatsprengern in Österreich, die heuer bereits 26 Mal zugeschlagen hatten, scheinbar einen empfindlichen Schlag versetzt. Stolz verkündete Bundeskriminalamts-Direktor Andreas Holzer vor laufenden Kameras den Erfolg: Die Handschellen klickten für Mitglieder einer Bankomat-Mafia aus den Niederlanden.
Holzer betonte die „erhebliche Gefährdung Unbeteiligter“ durch die Taten und erklärte, dass man aus ermittlungstaktischen Gründen lange Zeit Stillschweigen bewahrt habe. Insgesamt seien „fünf verschiedene Tätergruppen“ mit „Hunderten Mitgliedern“ identifiziert worden. 33 Beschuldigte konnten ausgeforscht werden, wovon 14 Personen festgenommen wurden.

Explosion in St. Oswald bei Plankenwarth
Doch die Freude über den Ermittlungserfolg währte nur kurz. Wie zum blanken Hohn schlugen bislang unbekannte Täter in der Nacht zum Freitag, nur Stunden nach der Polizeimeldung, erneut zu. Gegen 1:00 Uhr morgens sprengten sie einen Bankomaten, der in der Fassade des Gemeindeamts St. Oswald bei Plankenwarth im Bezirk Graz-Umgebung angebracht war.
Durch die Detonation entstand erheblicher Sachschaden am Bankomaten selbst, während die Fassade des Gemeindeamtes glücklicherweise nur leicht beschädigt wurde. Die Täter flüchteten nach der Tat ohne Beute. Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung blieb bis zum Freitagmorgen (7:30 Uhr) ergebnislos.
Die jüngste Sprengung in St. Oswald bei Plankenwarth zeigt die Dreistigkeit der Bankomatsprenger, die sich offenbar auch von spektakulären Festnahmen nicht einschüchtern lassen. Die Ermittlungen in diesem hochbrisanten Fall laufen auf Hochtouren, während die Bevölkerung weiterhin verunsichert ist.
Quelle „heute.at“
Österreich im Visier – die Jagd geht weiter!