Wien im Zeichen der Solidarität: Ein historisches Treffen im Bundeskanzleramt – Wien atmete am Montag den Geist der Diplomatie und der Hoffnung: Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) empfing den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem hochkarätigen Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt.
Es war das zweite persönliche Aufeinandertreffen der beiden Staatschefs, ein klares Zeichen der engen Beziehungen zwischen Österreich und der Ukraine und des unermüdlichen Engagements für eine friedliche Zukunft. Das erste Gespräch fand bereits Anfang März am Rande des Europäischen Rates in Brüssel statt, was die Kontinuität des Dialogs unterstreicht.
Kanzler Stocker fordert: „Druck erhöhen!“
Der Wunsch nach Frieden stand im Mittelpunkt der Gespräche. „Wir alle wollen ein Ende dieses Krieges, endlich wieder Frieden. Am allermeisten wollen und verdienen das die Menschen in der Ukraine“, betonte Bundeskanzler Stocker in seinen bewegenden Begrüßungsworten. Österreich, so Stocker, unterstütze mit aller Kraft jede Initiative, die zu einem Waffenstillstand und einem nachhaltigen, gerechten Frieden führe. Die Botschaft an Moskau war unmissverständlich: „Russland ist dringend aufgerufen, sich endlich an den Verhandlungstisch zu begeben. Um das zu erreichen, müssen wir gemeinsam mit unseren globalen Partnern den Druck weiter erhöhen.“ Eine klare Ansage, die die diplomatische Offensive Österreichs unterstreicht.
Neutralität mit Haltung: „An der Seite des Rechts“
Trotz seiner militärischen Neutralität positionierte sich Österreich unmissverständlich an der Seite der Ukraine. „Seit Tag 1 steht Österreich an der Seite der Ukraine und seines Volks“, hielt Stocker fest und versicherte Präsident Selenskyj: „Auf der Seite des Rechts und nicht auf der Seite des vermeintlich Stärkeren.“ Die Verletzung des Völkerrechts mitten in Europa könne nicht achselzuckend hingenommen werden – ein starkes Statement, das die moralische und politische Haltung Österreichs klarstellt.
Geballte Kompetenz für den Wiederaufbau: Die österreichische Delegation
Nicht nur der Kanzler empfing den ukrainischen Präsidenten. Eine hochkarätige Delegation begleitete die Gespräche, darunter Peter Hanke (SPÖ), Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur, und Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Ein besonders prominenter Kopf in der Runde war auch Wolfgang Anzengruber, der ehemalige Verbund-Chef, der nun als Koordinator für den Ukraine-Wiederaufbau fungiert. Diese Zusammensetzung unterstreicht die breite Basis und das vielschichtige Engagement Österreichs.
Wiederaufbau als Herzstück: Österreichs Investition in die Zukunft
Ein zentrales Thema der Gespräche war der Wiederaufbau der vom Krieg gezeichneten Ukraine. Österreich ist hier kein Unbekannter: Schon vor der russischen Invasion im Februar 2022 war unser Land der sechstgrößte ausländische Investor in der Ukraine. Über 1.000 österreichische Unternehmen sind dort aktiv, 200 davon mit eigener Niederlassung, die rund 25.000 Menschen beschäftigen. „Österreichische Unternehmen werden daher eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau spielen – mit Know-how, Innovation und nachhaltigen Lösungen“, hieß es unisono.
Konkrete Schritte: Absichtserklärung für eine starke Partnerschaft
Die Worte wurden auch in Taten umgesetzt: Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und die ukrainische Vize-Premierministerin und Wirtschaftsministerin Yuliia Svyrydenko unterzeichneten eine wegweisende politische Absichtserklärung. Das Ziel: die Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, die gezielte Förderung des Wiederaufbaus in der Ukraine und die Stärkung strategischer Partnerschaften zwischen österreichischen und ukrainischen Unternehmen.
„Der Wiederaufbau der Ukraine ist nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch eine wirtschaftliche Chance, bei der österreichische Betriebe mit ihrem Know-how und ihrer Verlässlichkeit einen entscheidenden Beitrag leisten können“, erklärte Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer. Auch Infrastrukturminister Peter Hanke betonte die Langfristigkeit des Engagements: „Sobald es eine friedliche Lösung gibt, geht es darum, gemeinsam an den Wiederaufbau zu denken – wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch.“
Österreich als verlässlicher Partner auf dem Weg zum Frieden und zur Erneuerung
Das Arbeitsgespräch zwischen Bundeskanzler Stocker und Präsident Selenskyj war mehr als nur ein diplomatisches Treffen. Es war ein starkes Signal der Solidarität, des gemeinsamen Willens zum Frieden und des konkreten Engagements für den Wiederaufbau. Österreich, mit seiner klaren Haltung und seinen erfahrenen Unternehmen, erweist sich einmal mehr als verlässlicher Partner an der Seite der Ukraine. Der Weg ist noch lang, doch die Richtung ist klar: Gemeinsam für eine friedliche und prosperierende Zukunft.
Quelle „heute.at“