Ozempic im Visier: Droht die Abnehmspritze das Augenlicht zu kosten?
Ozempic ist weltweit bekannt als die Spritze, die beim Abnehmen hilft. Doch hinter dem Erfolg des Medikaments mehren sich nun beunruhigende Berichte. Immer mehr Patienten berichten von einem plötzlichen Verlust der Sehkraft, der in direkter Verbindung mit dem Wirkstoff Semaglutid stehen soll. Ärzte bringen dies mit der schweren Augenerkrankung NAION in Verbindung, die zur dauerhaften Blindheit führen kann.
Was ist NAION?
Die Krankheit mit dem sperrigen Namen NAION – ausgeschrieben nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie – beschreibt eine plötzliche Durchblutungsstörung des Sehnervs. Die Schädigung des Sehnervenkopfs führt zu einem meist schmerzlosen, aber irreversiblen Sehverlust innerhalb von Stunden.
64-Jährige klagt: „Kann Enkel nicht mehr sehen“
Die 64-jährige Cilette Mitchell ist eine von vielen Betroffenen. Die Großmutter von elf Enkeln hat in New Jersey eine Klage gegen den Hersteller Novo Nordisk eingereicht. Sie wirft dem Unternehmen vor, die Gefahr irreversibler Sehschäden bewusst verschwiegen zu haben. Gegenüber der New York Post beschreibt Mitchell ihren Schmerz: „Besonders schmerzt es mich, meine Enkel nicht mehr sehen zu können.“
Studien untermauern erhöhtes Risiko
Eine im Fachjournal JAMA Ophthalmology veröffentlichte Studie belegt, dass das Risiko für NAION bei Nutzern von Ozempic um rund ein Drittel höher ist. Auch eine skandinavische Untersuchung fand ein mehr als verdoppeltes Risiko. Diese Studien werfen ein Schlaglicht auf eine bisher kaum beachtete Nebenwirkung, die für Betroffene einen dramatischen Einschnitt bedeuten kann.
Warnhinweis fehlt, EMA prüft
Bislang gibt es keinen Hinweis auf das Risiko von Blindheit im Beipackzettel. Die europäische Arzneimittelagentur EMA prüft daher eine Anpassung der Warnhinweise. Experten fordern, dass Patienten lückenlos über die möglichen Gefahren aufgeklärt werden.
Ozempic-Hersteller unter Druck
In den USA laufen bereits über 2.000 Sammelklagen gegen Novo Nordisk. Ein zentrales Gerichtsverfahren bündelt die Fälle. Der Vorwurf: Der Konzern habe von den Risiken gewusst, aber nicht die notwendigen Warnungen ausgesprochen.
Rechtsexperten beurteilen die Chancen der Kläger als gut. Der Vorwurf des „Failure to Warn“ könnte für Novo Nordisk teuer werden. Schätzungen zufolge könnte das Unternehmen mit finanziellen Belastungen von über zwei Milliarden Dollar konfrontiert werden. Dies hat auch die Aktien des Pharma-Konzerns stark unter Druck gesetzt. In den letzten sechs Monaten verlor die Aktie ganze 40 Prozent an Wert.
Die Sammelklagen gegen Novo Nordisk werfen ein ernstes Licht auf die potenziellen Risiken von Ozempic. Ob die Abnehmspritze tatsächlich das Augenlicht kosten kann, wird die juristische Aufarbeitung zeigen. Für die betroffenen Patienten sind die Folgen jedoch jetzt schon dramatisch.
Quelle“heute.at“
Gesundheit ist unbezahlbar. Werden Sie sich der Risiken bewusst!