Gericht kippt UVP-Bescheid – Australisches Milliardenprojekt auf der Koralpe wackelt
Die Pläne des australischen Konzerns Critical Metals Corp., über ihre Tochtergesellschaft ECM Lithium AT (European Lithium) das begehrte „Weiße Gold“ – Lithium – auf der Koralpe in Kärnten abzubauen, sind erneut ins Stocken geraten. Das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) hat eine zentrale Entscheidung der Landesregierung Kärnten aufgehoben und damit eine neuerliche Verzögerung in einem der brisantesten Rohstoffprojekte Österreichs erzwungen.
Bescheid „erwartungsgemäß“ gescheitert
Konkret kassierte das BVwG den Bescheid der Kärntner Landesregierung, der für das geplante Milliardenprojekt keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für notwendig erachtete. Dieses Urteil ist ein Erfolg für die Umweltorganisation „Virus“, die den ursprünglichen Bescheid als „äußerst schlecht gemacht“ kritisierte und ihren Erfolg als „erwartungsgemäß“ einstufte.
Das Land Kärnten ist nun gezwungen, die Causa neu aufzurollen und eine erneute Prüfung vorzunehmen, ob das Vorhaben tatsächlich zu „wesentlichen schädlichen oder belastenden Auswirkungen auf die Umwelt“ führen kann. Das bestätigte auch die Projektbetreiberin ECM Lithium AT.
Gigantische Pläne: 130.000 Tonnen Lithium
Die Schürfrechte für das Vorkommen bei Wolfsberg liegen bereits seit 2011 bei den Australiern. Der ehrgeizige Plan sieht vor, aus insgesamt zwölf Millionen Tonnen Gestein knapp 130.000 Tonnen reines Lithium zu gewinnen. Dieses Leichtmetall ist ein weltweit dringend benötigter Rohstoff, essenziell für die Herstellung von Akkus und die Zukunft der E-Mobilität.
Ärger über Abwanderung der Wertschöpfung
Neben den akuten Umweltschutzbedenken sorgt ein weiteres Detail für Unmut in Österreich: Die geplante Weiterverarbeitung des Kärntner Lithiums soll nicht vor Ort, sondern im Ausland, konkret in Saudi-Arabien, stattfinden. Als Begründung werden die zu hohen Energiekosten in Europa angeführt. Dies verhindert eine lokale Wertschöpfung in Kärnten, obwohl der Rohstoff in Österreich gewonnen wird.
Das Rennen bleibt offen
Ob das australische Bergbauprojekt auf der Koralpe angesichts der juristischen Hürden und der Umweltbedenken überhaupt realisiert wird, ist weiterhin ungewiss. Die ECM Lithium AT prüft derzeit rechtliche Schritte gegen die BVwG-Entscheidung, zumal eine Revision beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) zugelassen wurde. Das Ringen um das „weiße Gold“ Österreichs geht damit in die nächste Runde.
Quelle „heute.at“
Kärntens Schatz, Australiens Traum – Die Entscheidung liegt in Wien und Klagenfurt.