Wien/Österreich – Autofahrer aufgepasst, es braut sich was zusammen an den Zapfsäulen! Während Diesel aktuell überraschenderweise vielerorts gleich viel oder sogar weniger kostet als Super – eine Seltenheit in diesem Jahr –, warnen Experten bereits vor einem neuen Preishammer. Was ist da los an Österreichs Tankstellen?
Diesel plötzlich „günstiger“? Der Oster-Effekt
Ein ungewohntes Bild zeigt sich derzeit: Diesel und Super liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen beim Preis, wobei Diesel mancherorts sogar die Nase vorn hat. Der Grund dafür scheint im Osterreiseverkehr und der Urlaubszeit zu liegen. Trotz fallender Rohölpreise blieben die Super-Preise relativ stabil, während der Dieselpreis nachgab. Die Folge: Für viele ist der Selbstzünder im Moment die preiswertere Wahl.
ÖAMTC kritisiert: Mini-Senkung trotz Ölpreis-Crash!
Ein Blick auf die Monatsdurchschnittspreise im April zeigt: Diesel kostete 1,514 Euro pro Liter, Super 1,510 Euro. Beide liegen damit nur minimal unter dem Niveau vom März (Diesel minus drei Cent, Super minus 0,2 Cent). Der ÖAMTC sieht diese geringe Preissenkung angesichts des deutlichen Preisverfalls am Rohölmarkt äußerst kritisch. „Da hätten die Konsumenten deutlich mehr erwarten können“, so ein Sprecher des Autofahrerclubs.
Österreich bremst bei Preissenkungen
Vergleicht man Österreich mit anderen EU-Ländern, wird die Zurückhaltung bei den Preissenkungen deutlich. Laut Daten der Europäischen Kommission fielen die Nettopreise für Kraftstoffe in vielen anderen Staaten (im Zeitraum vom 7. bis 21. April) wesentlich stärker als hierzulande.
Frankreich und Lettland führten das Feld an mit Preisrückgängen von bis zu acht Cent bei Super und zehn Cent bei Diesel. Der EU-Durchschnitt lag bei etwa minus drei Cent (Super) bzw. minus vier Cent (Diesel). Österreich hingegen brachte es lediglich auf ein Minus von rund 1,5 Cent – ein Platz im unteren Drittel des EU-Vergleichs. „Da wird ordentlich mitverdient auf Kosten der Autofahrer“, mutmaßt ein Tankstellen-Experte.
Tank-Tourismus in die Nachbarländer? Ja, bitte!
Wer das verlängerte Wochenende für einen Ausflug ins Ausland nutzt, sollte die Spritpreise im Zielland checken. Italien, traditionell ein beliebtes Urlaubsziel, ist in Sachen Treibstoff deutlich teurer. Aktuell zahlt man dort rund zehn Cent mehr pro Liter Diesel und satte 20 Cent mehr für Super als in Österreich. „Da überlegt man sich zweimal, ob man den Tank in Italien füllt“, so ein Urlauber.
Deutlich freundlicher zur Geldbörse sind da Slowenien und Kroatien. Dort gibt es staatlich festgelegte Höchstpreise, die alle zwei Wochen neu justiert werden. In Slowenien kostet der Liter Diesel abseits der Autobahn maximal 1,417 Euro, Super 1,443 Euro. In Kroatien ist das Tanken mit 1,28 Euro für Diesel und 1,38 Euro für Super sogar noch günstiger. „Da lacht die Tanknadel!“, freut sich ein Pendler.
ÖAMTC-Tipp vom Profi: Augen auf beim Tanken im Süden!
Wer in Slowenien oder Kroatien tankt, sollte unbedingt auf die genaue Produkt- und Preisangabe an der Zapfsäule achten. Premiumkraftstoffe sind von der Preisregulierung ausgenommen und kosten oft deutlich mehr. Wer da versehentlich zum teureren Produkt greift, zahlt am Ende drauf. „Lieber zweimal hinschauen, bevor man den teuren Stoff erwischt“, rät der ÖAMTC.
Vorsicht, Autofahrer! Nach dem „Diesel-Tief“ droht die Preis-Keule!
Die aktuelle „Diesel-Freundlichkeit“ an den Tankstellen könnte nur ein kurzes Intermezzo sein. Experten warnen bereits vor steigenden Preisen in den kommenden Wochen. Die geringen Preissenkungen in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Ländern lassen zudem wenig Gutes erahnen. Autofahrer tun gut daran, die Preise im Auge zu behalten und gegebenenfalls einen Tankstopp im günstigeren Ausland einzuplanen. Der Sprit-Hammer könnte schneller kommen als uns lieb ist!
Quelle „heute.at“