Shari Kuen, UNOS Landessprecherin Tirol
In Kärnten sorgt ein Fall für Aufregung, der die Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf neu entfacht:

Wie Zeitungsberichte zeigen, wurde die Villacher Wirtschaftskammerfunktionärin Hannah Widnig angeblich von ihrer Position abgezogen, weil sie schwanger ist. Ein Skandal, der dem Anspruch der Kammer auf Familienfreundlichkeit widerspricht und eine breite Welle der Kritik auslöst.

Der Fall, der Österreich aufhorchen lässt

Hannah Widnig, eine engagierte Unternehmerin im Bezirk Villach-Land, stand an vorderster Front, um die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen zu vertreten. Doch anscheinend wurde ihr Engagement abrupt gestoppt – aus einem Grund, der im 21. Jahrhundert als veraltet und diskriminierend gilt: ihrer Schwangerschaft.

Versprochen, gebrochen: Das WKO-Dilemma

Nach außen hin präsentiert sich die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) als Vorreiterin in Sachen Familienfreundlichkeit. Mit Stolz verweist die Kammer auf das Audit „berufundfamilie“ und eine hohe Rückkehrquote nach der Karenz. Die Realität für ihre eigenen Funktionärinnen scheint jedoch anders auszusehen. Der Fall Widnig zeigt einen deutlichen Widerspruch zwischen öffentlicher Darstellung und interner Praxis.

UNOS und NEOS fordern Konsequenzen

Die Kritik kommt von mehreren Seiten. Shari Kuen, Landessprecherin von UNOS in Tirol, nennt den Vorfall einen „Skandal“. Sie betont, dass Unternehmerinnen nicht länger vor die Wahl zwischen Familie und Beruf gestellt werden dürfen. Auch Iris Glanzer, Frauensprecherin der NEOS Kärnten, verurteilt die angebliche Diskriminierung und mahnt die WKO, aktiv Reformen voranzutreiben, anstatt sie zu blockieren.

Iris Glanzer, NEOS KäŠrnten Frauensprecherin

Reformen sind dringend notwendig

UNOS und NEOS Kärnten nutzen diesen Anlass, um eine grundlegende Neuorientierung zu fordern. Sie sehen den Fall Widnig als Beweis dafür, dass das System Frauen in der Familienplanung benachteiligt. Die Forderungen sind klar:

  • Ausbau der Kinderbetreuung: Flächendeckende, ganzjährige und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ist der Schlüssel, um echte Wahlfreiheit zu schaffen.
  • Serviceorientierte Vertretung: Die Wirtschaftskammer muss sich von einer Hürden-Schafferin zu einer echten Interessenvertretung wandeln, die die Bedürfnisse von Unternehmerinnen berücksichtigt.

Der Fall von Hannah Widnig könnte ein Wendepunkt sein. Er verdeutlicht die Notwendigkeit, strukturelle Hindernisse für Frauen in der Wirtschaft abzubauen. Es ist an der Zeit, dass die Wirtschaftskammer ihrer propagierten Vorbildrolle auch intern gerecht wird und Schwangerschaft nicht länger als Karriere-Hindernis, sondern als Teil des Lebens akzeptiert.

Quelle „UNOS – Unternehmerisches Österreich“

Denn Schwangerschaft darf kein Karriere-Hindernis sein.

Von admin

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