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Österreich im Fokus

Aktuelle Zahlen des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) enthüllen eine signifikante Verschiebung in der Bevölkerungsstruktur Österreichs:

Zu Jahresbeginn lebten 2,085 Millionen Menschen im Land, die nicht innerhalb der rot-weiß-roten Grenzen zur Welt kamen. Das entspricht 22,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Knapp jeder vierte Bewohner der Alpenrepublik wurde demnach im Ausland geboren.

Merkels Erbe: Der Anstieg seit 2015

Seit dem prominenten Jahr 2015, als Angela Merkel ihr „Wir schaffen das“ proklamierte, ist der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung in Österreich um 5,4 Prozentpunkte angewachsen. Die Dynamik der Zuwanderung prägt das Land.

Herkunft: Wer führt die Statistik an?

Die größte Gruppe der im Ausland Geborenen stellen die Deutschen mit 270.500 Personen, gefolgt von Menschen aus Bosnien-Herzegowina (179.800) und der Türkei (166.800).

Die Wanderungsbilanz 2024

Im Jahr 2024 wanderten rund 178.600 Personen nach Österreich ein (2023: 195.000). Die Zahl der Abwanderungen belief sich auf etwa 128.500 (2023: 128.300).

Die größten Zuzugsgruppen nach Staatsangehörigkeit waren Deutsche mit knapp 19.400 Personen, gefolgt von Bürgern aus der Ukraine (16.800), Rumänien (16.100) und Ungarn (13.100).

Wien: Die Migrations-Hauptstadt

Die Bundeshauptstadt Wien ragt heraus: Mit 40,9 Prozent hat Wien den höchsten Anteil an im Ausland geborener Bevölkerung. Fast 829.800 Personen mit ausländischem Geburtsort lebten Anfang 2025 in der Donaumetropole – ein Anstieg von 7,8 Prozentpunkten in den letzten zehn Jahren.

Auch Vorarlberg (23,6%) und Salzburg (22%) weisen überdurchschnittliche Anteile auf. Das Burgenland verzeichnet mit 13,7 Prozent den niedrigsten Wert.

Den stärksten prozentualen Zuwachs an im Ausland Geborenen im Zehn-Jahres-Vergleich verbuchten die Steiermark (+49,7%), Oberösterreich (+43,7%), das Burgenland (+42,5%) und Kärnten (+41,8%).

Arbeitsmarkt: Ausländer häufiger arbeitslos

Die Arbeitslosenquote in Österreich stieg 2024 leicht auf 7,0 Prozent. Der ÖIF unterstreicht, dass „Ausländer häufiger arbeitslos als Inländer“ sind. Die Quote für österreichische Staatsbürger betrug 5,7 Prozent, während sie für ausländische Staatsangehörige auf 10,6 Prozent anstieg. Besonders gravierend zeigt sich diese Differenz in Wien und Kärnten.

Schulen: Die Sprachen-Vielfalt

Im Schuljahr 2023/24 hatten 26,4 Prozent der Schüler in Österreich eine andere Erstsprache als Deutsch – ein Plus von 5,1 Prozentpunkten seit 2013/14.

An Sonderschulen (44,1%) und Polytechnischen Schulen (40,0%) ist dieser Anteil am höchsten. Wien liegt hier mit 50 Prozent an der Spitze, während Kärnten mit rund 17 Prozent am niedrigsten ist.

Geburtenrate: Demografie im Wandel

Die Kinderzahl pro Frau lag 2024 in Österreich bei 1,31. Während Frauen mit österreichischem Geburtsort im Schnitt 1,22 Kinder bekamen, war die Rate bei im Ausland geborenen Frauen mit 1,57 höher, aber ebenfalls rückläufig.

Besonders hohe Geburtenraten verzeichneten Frauen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak mit durchschnittlich 3,30 Kindern. Frauen aus EU-Staaten, die nach 2004 beigetreten sind, lagen mit 1,29 Kindern deutlich unter dem Durchschnitt.

Die Migrationsbewegungen prägen Österreich nachhaltig. Während die Zuwanderung, insbesondere aus Deutschland, Bosnien-Herzegowina und der Türkei, die Demografie wandelt und besonders in Wien zu einer neuen Realität führt, zeigen sich deutliche Herausforderungen am Arbeitsmarkt und im Bildungswesen. Die Schere zwischen den Geburtenraten von im Inland und im Ausland geborenen Frauen verdeutlicht den anhaltenden Wandel der Gesellschaft.

Quelle“heute.at“

Österreich wandelt sich. Die Integration bleibt die zentrale Aufgabe.

Von admin

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