Die EU-Kommission plant eine drastische Erhöhung der Tabaksteuern, die Raucher in ganz Europa, besonders aber in Österreich, tief ins Geldbörserl greifen lassen könnte. Ein neuer Richtlinienentwurf, der gerade intern zirkuliert, lässt die Preise für Zigaretten und Feinschnitt explodieren. Ziel ist es, das Rauchen unattraktiver zu machen, den Jugendschutz zu stärken und die Steuern EU-weit zu harmonisieren.
Brüssel zieht die Steuerschraube an
Die aktuelle EU-Tabaksteuerrichtlinie aus dem Jahr 2011 ist aus Sicht der Kommission veraltet. Nun soll der Mindeststeuersatz für 1.000 Zigaretten von rund 90 Euro auf satte 215 Euro ansteigen. Auch Feinschnitt wird kräftig teurer: Hier sind künftig ebenfalls 215 Euro pro Kilogramm geplant – das ist mehr als das Dreifache der bisherigen Mindestbesteuerung.
Besonders bitter für Österreich: Ein geplanter Zuschlag für wirtschaftlich stärkere Länder könnte hierzulande zu noch höheren Endpreisen führen als in ärmeren EU-Staaten. Für heimische Raucher bedeutet das eine echte Preisschockwelle. Experten sprechen von einem Anstieg auf rund zehn Euro pro Packung, manche befürchten sogar zwölf Euro, wenn die Erhöhungen voll weitergegeben werden.
Österreich steuert auf Tabakpreis-Rekord zu
Aktuell kostet eine 20er-Packung Zigaretten in Österreich durchschnittlich 6,80 Euro. Das bedeutet einen Sprung von drei bis vier Euro pro Packung – eine spürbare Belastung im Alltag. Auch Tabakbeutel für Selbstdreher würden massiv teurer: Ein 30-Gramm-Beutel könnte laut Brancheninsidern auf über 18 Euro klettern. Während Gesundheitsexperten die Steuererhöhung begrüßen und positive Folgen für die Volksgesundheit erwarten, sehen andere darin reine Geldeintreiberei.
Schmuggel als Folge?
Mediziner betonen, dass eine Preiserhöhung von zehn Prozent den Konsum um bis zu vier Prozent senken kann. Befürworter feiern das Vorhaben als wichtigen Schritt für den Jugendschutz, da der Preis junge Menschen vom Rauchen abhalten könnte. Die Tabakbranche wird hingegen wohl vor Wut rauchen. Beobachter befürchten zudem, dass weitaus höhere Preise Länder zu Hotspots für Zigarettenschmuggel machen könnten.
Übrigens: Nicht nur klassische Zigaretten sind betroffen. Auch E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Nikotinbeutel könnten unter die erhöhte Steuerlast fallen.
Der geplante EU-Vorstoß könnte das Rauchen in Österreich zu einem Luxusgut machen und die Konsumgewohnheiten nachhaltig verändern.
Quelle „heute.at“
Rauchfrei – und finanziell frei!