Die Inflation in Österreich hat im September einen empfindlichen Sprung gemacht und mit 4,0 Prozent den zweithöchsten Wert seit März 2024 erreicht. Lediglich im August lag die Rate mit 4,1 Prozent noch höher.
Damit verharrt Österreichs Teuerung deutlich über dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent und auch über dem Schnitt der Eurozone (2,4 Prozent). Die Daten der Statistik Austria zeigen: Der Kostendruck verteilt sich auf nahezu alle Lebensbereiche.
Wohnen und Energie explodieren
Der Bereich Wohnen, Wasser und Energie ist mit einem Anstieg von 6,1 Prozent der größte Belastungsfaktor für die heimischen Haushalte. Schockierend: Die Strompreise verteuerten sich binnen Jahresfrist um massive 37,2 Prozent. Doch auch Wassergebühren (+11,2 %) und die Kosten für Neuvermietungen (+7,5 %) zogen kräftig an. Wohnungsmieten stiegen insgesamt um 4,4 Prozent. Nur Erdgas (-2,8 %), Heizöl (-4,1 %) und Brennholz (-6,7 %) wirkten dem Trend entgegen.
Schmausen wird teurer
Auch die Ausgaben für Geselligkeit sind stark gestiegen: Restaurants, Cafés und Hotels wurden im Schnitt um 6,1 Prozent teurer. Ohne diesen Preisschub hätte die Gesamtinflationsrate im August nur 3,3 Prozent betragen.
Hohe Lebensmittelpreise bleiben
Die Preise im Supermarkt steigen weiter: Nahrungsmittel und Getränke verteuerten sich spürbar um 5,2 Prozent. Besonders bitter ist der Anstieg bei Kaffee, Tee und Kakao (+20,7 %). Auch Milchprodukte (+7,5 %), Süßwaren (+6,9 %) und Fleisch (+6,2 %) verzeichneten deutliche Zuwächse. Selbst Grundnahrungsmittel wie Brot (+3,1 %), Gemüse (+2,4 %) und Obst (+1,9 %) wurden kostspieliger.
Freizeit und Gebühren belasten
Im Bereich Freizeit und Kultur (+4,1 %) wurden vor allem Pauschalreisen (+8,6 %) und diverse Freizeitdienstleistungen (+4,4 %) teurer. Eine zusätzliche, drastische Belastung kam von den staatlichen Verwaltungsgebühren, die um immense 47,6 Prozent angehoben wurden. Auch Versicherungen (+4,4 %) sowie Sozialleistungen wie Kinder- oder Altenbetreuung (+6,4 %) zogen an.
Die Top-5 der Preistreiber
Die größten Einzelbelastungen für das Haushaltsbudget im August 2025:
- Strom: +37,2 %
- Kaffee, Tee, Kakao: +20,7 %
- Wassergebühren: +11,2 %
- Neuvermietungen: +7,5 %
- Pauschalreisen: +8,6 %
Fast alles wird teurer
Die Inflationszahlen unter der Ägide von Statistik Austria Chef Tobias Thomas zeigen ein breites Spektrum an Preisanstiegen. Von Miete über den Restaurantbesuch bis zum täglichen Einkauf: Kaum ein Lebensbereich bleibt von der Teuerung verschont. Die einzigen Preisdämpfer sind der Kommunikationstechnologie zu verdanken: Mobiltelefonie (-13 %) und Internet (-8,8 %) wurden deutlich billiger. Die Bremswirkung von günstigeren Treibstoffen (-3,1 %) im Verkehrssektor konnte den Trend nicht stoppen. Die Mehrkosten für Gebrauchtwagen (+7,1 %) und Bahntickets (+5,1 %) fielen stärker ins Gewicht.
Quelle „finanz.at“
Österreichs Haushalte im Dauer-Stresstest.
