Neue Friedensformel?
Wladimir Putin, der Kremlchef, soll in einem brisanten Telefonat mit US-Präsident Donald Trump einen neuen, aufsehenerregenden Vorschlag für ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine unterbreitet haben. Demnach fordert Putin die Abtretung der strategisch wichtigen Region Donezk von der Ukraine als Bedingung für einen Waffenstillstand.
Tauschgeschäft im Detail
Wie die „Washington Post“ unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, soll Moskau im Gegenzug bereit sein, Teile von zwei weiteren, teilweise besetzten ukrainischen Regionen – Saporischschja und Cherson – aufzugeben. Russland kontrolliert bereits die Halbinsel Krim seit 2014 sowie weite Teile von Luhansk und eben Donezk, Saporischschja und Cherson.
Weißes Haus sieht „Fortschritt“
Interessant: Beamte im Weißen Haus interpretieren Putins Fokus auf nur Donezk als Fortschritt. Zuvor hatte der russische Präsident die vollständige Aufgabe der Regionen Luhansk und Donezk gefordert. Die neue Forderung, die lediglich Donezk betrifft, wird daher von einigen in Washington als potenzieller Verhandlungsansatz gesehen. Eine öffentliche Stellungnahme aus Kiew gibt es dazu bisher nicht.
Trump als Vermittler
US-Präsident Donald Trump hat nach dem Telefonat angekündigt, sich „wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen“ mit Putin in der ungarischen Hauptstadt Budapest treffen zu wollen. Trump sieht sich selbst als wichtigen Vermittler im Ukraine-Konflikt, während der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenski bei diesem geplanten Treffen voraussichtlich nicht dabei sein wird, aber den Kontakt zu Trump halten will.
Selenski-Gespräche in Washington
Am Freitag traf Selenski unterdessen in Washington mit Trump zusammen. Dort soll der US-Sondergesandte Steve Witkoff der ukrainischen Delegation die Abtretung von Donezk nahegelegt haben. Witkoff soll dies mit dem Argument untermauert haben, die Region sei überwiegend russischsprachig – ein Detail, das die „Washington Post“ ebenfalls enthüllt.
Putins mutmaßlicher neuer Friedensvorschlag, Donezk gegen Teile von Saporischschja und Cherson, markiert eine Verschiebung in der Rhetorik des Kremls. Die Reaktionen in Washington sind gemischt, wobei Trumps Rolle als selbsternannter Vermittler durch das geplante Budapest-Treffen mit Putin weiter unterstrichen wird. Die Haltung Kiews bleibt abzuwarten, aber der Druck auf Selenski, Gebiete abzutreten, scheint durch US-Sondergesandte Witkoff bereits gestiegen zu sein.
Quelle „heute.at“
AustriaAktuell.at: Wir bleiben dran für Sie!