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Feierlaune kippt schlagartig: Plötzliche Aggression im Keller-Lokal

Dichte Rauchschwaden, serbische Live-Musik und ausgelassene Stimmung – so präsentierte sich ein bekanntes Keller-Lokal am Gürtel in Wien am 2. März. Doch die Heiterkeit fand ein jähes Ende, als die Situation während eines Konzerts der Balkan-Band urplötzlich eskalierte. Ein aggressiver Gast, scheinbar grundlos, begann mitten im Lokal, mehrere Männer ins Gesicht zu schlagen.

Akkordeonspieler unter Schock: „Er wird mich später umbringen“

Am Dienstag musste sich jedoch nicht der aggressive Schläger, sondern ein Musiker der Balkan-Band als Angeklagter vor dem Wiener Landlgericht verantworten. Der 52-jährige Akkordeonspieler schilderte dem Gericht seine Angst: „Er hat mir schon beim Hereingehen gesagt, er wird mich später umbringen, aber ich hab’ mir nichts dabei gedacht.“

Sängerin niedergestreckt: Dem Musiker „san die Kabeln durchbrennt“

Die brutale Szene spitzte sich zu, als die Sängerin der Band schlichten wollte und ebenfalls mit einem Faustschlag niedergestreckt wurde. „Da san ihm die Kabeln durchbrennt“, fasste Top-Verteidiger Alexander Philipp die emotionale Reaktion seines Mandanten, eines in Wien geborenen Serben, treffend zusammen. „Ich wollte ihr helfen, da hab’ ich den Sessel geworfen. Der war ein Riesentyp, zwei Meter groß und so breit“, erklärte der Musiker seine Notwehrhandlung.

Überwachungskamera enthüllt Massenschlägerei nach Hocker-Wurf

Die Aufnahmen der Überwachungskamera zeigten dem Schöffensenat, wie der Musiker mit einer Tschick im Mundwinkel einen hölzernen Barhocker von der Bühne auf den Angreifer schleuderte. Was folgte, war eine Massenschlägerei: Mehrere andere Männer, die dem Prozess fernblieben, prügelten auf das Opfer ein. Der Mann blieb blutverschmiert mit einem verschobenen Nasenbeinbruch und Prellungen liegen.

Staatsanwalt: „Kein klassisches Opfer“ – Mildes Urteil

„Wir haben es hier nicht mit dem klassischen Opfer zu tun und keineswegs mit einem unschuldigen Menschen“, musste sogar der Staatsanwalt eingestehen. Verteidiger Philipp meinte: „In 30 Jahren hab’ ich so etwas noch nie erlebt, wie der sich aufführt.“ Dennoch stellte die Körperverletzung eine Straftat dar.

Der Schöffensenat sah von einer Verurteilung wegen absichtlich schwerer Körperverletzung mit Waffeneinsatz ab. Das Urteil: 20 Monate bedingte Haft, welches bereits rechtskräftig ist.

Der Vorfall in der Balkan-Bar zeigt die dünnen Nerven und die explosive Mischung aus Notwehr und Gewalt, die zu einer Massenschlägerei führte. Trotz der anfänglichen Aggression des Gastes musste sich der Musiker für seinen Hocker-Wurf verantworten, kam aber dank der Umstände und des „Opfer-Verhaltens“ mit einer milden bedingten Haftstrafe davon. Ein denkwürdiger Fall für die Wiener Justiz.

Quelle „heute.at“

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Von admin

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