Am Samstag wurde die Wiener Innenstadt zum Schauplatz intensiver Auseinandersetzungen, als eine Demonstration rechtsextremer Gruppen auf massive Gegenproteste stieß. Die Landespolizeidirektion Wien hat nun eine detaillierte Bilanz des Großeinsatzes vorgelegt, der mit zahlreichen Festnahmen und Anzeigen endete.
Eierwürfe und Blockaden: Hitzige Stimmung in der Innenstadt
Wie jedes Jahr am letzten Juli-Samstag zogen rechtsextreme Demonstranten durch die Stadt. Ihre Route, die am Dr.-Karl-Lueger-Platz begann, wurde jedoch von Beginn an von Gegendemonstrationen und Störaktionen begleitet. Einsatzkräfte aus Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland waren im Einsatz, um die rivalisierenden Gruppen voneinander fernzuhalten.
Die Situation eskalierte an mehreren Stellen. Die Polizei musste an der Wollzeile, der Brandstätte und in der Wipplingerstraße insgesamt drei Sitzblockaden von vermummten Gegendemonstranten auflösen. Besonders unruhig wurde es im Bereich der Wipplingerstraße/Schwertgasse, wo Teilnehmer und Polizisten mit Eiern beworfen wurden.
Die Bilanz des Großeinsatzes
Die Auseinandersetzungen zogen weitreichende Konsequenzen nach sich. Laut der offiziellen Mitteilung der Polizei wurden 48 Personen vorläufig festgenommen. Die Festnahmen erfolgten aufgrund von Verwaltungsübertretungen im Zusammenhang mit den Blockaden sowie wegen nicht feststellbarer Identitäten. Darüber hinaus wurden sechs Personen nach dem Versammlungsgesetz angezeigt.
Die Polizei lobt in ihrer Mitteilung das „besonnene Einschreiten“ der Beamten, das ein direktes Aufeinandertreffen der rivalisierenden Gruppierungen erfolgreich verhindert habe. Die öffentliche Ordnung und Sicherheit sei „durchgehend gewährleistet“ gewesen.
Gespaltene Stadt
Der Samstagnachmittag hat einmal mehr die tiefe Spaltung der Gesellschaft gezeigt. Während die Polizei den Einsatz als Erfolg verbucht, bleibt das Bild einer Stadt, in der politische Gegensätze auf den Straßen ausgetragen werden. Die zahlreichen Festnahmen sind ein deutliches Zeichen für die angespannte Stimmung.
Quelle „heute.at“
Wien bleibt wachsam.