Mangel bleibt Dauerbrenner
Die österreichische Gastronomie kämpft weiterhin mit einem hartnäckigen Fachkräftemangel. Obwohl sich die Situation zuletzt etwas entspannt hat – vor allem durch deutliche Lohnsteigerungen und die Rückkehr von Personal, das während der Pandemie abgewandert war – ist die Suche nach qualifizierten Fachkräften ein ständiger Kraftakt.
AMS-Hammer ab 2026
Diese zaghafte Erholung könnte jedoch bald wieder zunichte gemacht werden. Der Grund: Neue, strengere Zuverdienstregeln für Arbeitslose, die ab dem 1. Jänner 2026 in Kraft treten.
Zehnstundenkräfte fallen weg
Für viele Gastro-Betriebe ist der geringfügige Zuverdienst von Arbeitslosen eine wichtige Stütze, um Flexibilität und gewisse Aufgabenbereiche abzudecken. Ernst Lackner, Betreiber des Lokals G’schamster Diener im 6. Wiener Bezirk, schlägt Alarm. „Wenn der geringfügige Zuverdienst zum Arbeitslosengeld nicht mehr erlaubt ist, stellt uns das vor große Probleme“, klagt Lackner.
„Diese neue Regelung trifft uns wirklich hart und jeder ist damit unglücklich.“
Besonders die sogenannten Zehnstundenkräfte – darunter oft das Putzeam – würden ersatzlos wegfallen. Vollzeitkräfte einzustellen, sei für viele Betriebe unleistbar.
Nur noch wenige Ausnahmen
Die Verschärfung bedeutet: Ab dem Jahreswechsel 2025/2026 ist ein geringfügiger Zuverdienst zum Arbeitslosengeld oder zur Notstandshilfe nur noch in bestimmten, gesetzlich geregelten Ausnahmefällen erlaubt. Lediglich vier gesetzlich definierte Personengruppen dürfen diese Möglichkeit weiterhin nutzen. Alle anderen Arbeitslosen müssen ihre geringfügige Beschäftigung bis spätestens 31. Jänner 2026 beenden. Tun sie das nicht, verlieren sie rückwirkend ihren Leistungsanspruch.
Ausmaß noch unklar
Auch Thomas Peschta, der Wiener Gastro-Sprecher, ist überzeugt, dass diese Änderung die Branche beeinflussen wird. Wie stark, bleibe aber abzuwarten: „Wie genau sie sich auswirken, ist jetzt allerdings noch offen und wird sich erst im Frühjahr zeigen.“
Die ab 2026 geltenden, stark eingeschränkten Zuverdienstmöglichkeiten für Arbeitslose drohen der Gastronomie in Österreich erneut wichtige Teilzeitkräfte zu entziehen. Gastronomen wie Ernst Lackner befürchten, dass dadurch Mehrkosten und massive Personalengpässe entstehen, die die Betriebe zusätzlich unter Druck setzen. Die Branche blickt gespannt auf das kommende Jahr, um das volle Ausmaß der neuen AMS-Regeln einschätzen zu können.
Quelle „heute.at“
Österreichs Gastronomie sucht dringend nach neuen Lösungen.