Die wachsende Last
Egal, ob man hierzulande geboren, zugewandert, ein Baby, Arbeitnehmer, Arbeitsloser oder Rentner ist: Jeder in Österreich schleppt mittlerweile einen Schuldenrucksack von 44.800 Euro mit sich herum. Der Grund ist die kontinuierlich steigende Schuldenlast, die der Staat aufnimmt, um seinen Finanzbedarf zu decken.
Österreich auf dem vierten Platz im Schulden-Ranking
Laut exklusiven Berechnungen der Redaktion, basierend auf den jüngsten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat (Stand 2. Quartal 2025), nimmt Österreich im EU-Vergleich den undankbaren vierten Platz ein. Nur drei Länder in der Europäischen Union wirtschaften noch schlechter in dieser Hinsicht und haben eine noch höhere Pro-Kopf-Verschuldung zu stemmen.
Die Top-Verschuldungsnationen
Noch mehr als die Österreicherinnen und Österreicher müssen die Bürgerinnen und Bürger in folgenden Ländern schultern:
- Frankreich mit rund 49.800 Euro pro Kopf
- Italien mit 52.100 Euro pro Kopf
- Belgien ist Spitzenreiter mit 56.400 Euro pro Kopf
Die Sparmeister und der EU-Schnitt
Am anderen Ende der Skala finden sich die Länder mit der niedrigsten Pro-Kopf-Verschuldung:
- Rumänien mit etwa 10.800 Euro pro Kopf
- Lettland mit 10.600 Euro pro Kopf
- Estland mit 6.900 Euro pro Kopf
- Bulgarien ist das Schlusslicht mit nur ca. 4.400 Euro pro Kopf
Der Durchschnitt über alle 27 EU-Mitgliedstaaten hinweg liegt bei 33.400 Euro pro Kopf.

15.000 Milliarden Euro EU-Gesamtschulden
Die Zahlen verdeutlichen eine dramatische Verschlechterung der Gesamtlage über die letzten Jahre. Alle 27 EU-Länder gemeinsam sitzen auf einem Gesamtschuldenberg von mehr als 15 Billionen Euro. Das entspricht unglaublichen 15.000 Milliarden Euro oder, zur Veranschaulichung, dem 39-fachen Vermögen von Tech-Milliardär Elon Musk. Verglichen mit dem Vor-Covid-Jahr 2019 ist dies ein massives Plus von 36 Prozent.
Spitzenreiter bei den absoluten Zahlen
In den absoluten Zahlen der Staatsschulden führen andere Länder die Liste an:
- Frankreich steht mit 3,42 Billionen Euro (+44 Prozent seit 2019) an der Spitze.
- Italien folgt mit 3,07 Billionen Euro (+25 Prozent).
- Deutschland belegt Platz drei mit 2,73 Billionen Euro (+31 Prozent).
- Spanien liegt bei 1,69 Billionen Euro (+36 Prozent).
Österreichs Schuldenwachstum übertrifft Griechenland
Österreich liegt im 2. Quartal 2025 mit 412,3 Milliarden Euro auf Platz 8 im EU-Ranking der absoluten Staatsschulden. Seit 2019 sind unsere Staatsschulden um gut 130 Milliarden Euro gestiegen, was einem Zuwachs von 46 Prozent entspricht. Bemerkenswert ist, dass Österreich damit inzwischen klar vor Griechenland rangiert, das seine Schuldenlast gegenüber der Vor-Covid-Ära nur um sieben Prozent auf zuletzt 368,6 Milliarden Euro steigern konnte.
Die Spar-Musterknaben der EU
Während fast die gesamte EU immer tiefer in die Schuldenfalle gerät, ist es drei Ländern gelungen, ihren Verschuldungsgrad trotz der Herausforderungen von Covid und Co. zu reduzieren:
- Dänemark schaffte eine Reduktion von -1,2 Prozent.
- Irland verzeichnete ein Minus von -2,9 Prozent.
- Zypern gelang sogar eine beeindruckende Reduktion von -8,0 Prozent.
Die Pro-Kopf-Verschuldung in Österreich hat mit fast 45.000 Euro einen alarmierenden Stand erreicht und platziert das Land im EU-Vergleich auf Platz vier der am höchsten verschuldeten Nationen. Der gesamteuropäische Schuldenberg von über 15 Billionen Euro verdeutlicht die Notwendigkeit dringender fiskalischer Maßnahmen. Der massive Anstieg der Staatsschulden in Österreich seit 2019 signalisiert eine ernste finanzielle Schieflage und lässt die Drohung eines nächsten Spar-Hammers real erscheinen, während andere EU-Länder beweisen, dass eine Reduktion der Schuldenlast auch in Krisenzeiten möglich ist.
Quelle „heute.at“
ÖsterreichAktuell.at: Schuldenkrise im Fokus.
