Die dritte Verhandlungsrunde für die rund 130.000 Beschäftigten in der österreichischen Sozialwirtschaft endete in der Nacht auf Freitag ohne eine Einigung. Als direkte Reaktion auf das aus Sicht der Arbeitnehmervertreter unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite kündigen die Gewerkschaften GPA und vida nun Warnstreiks an.
Knackpunkt: Das „dürftige“ Lohnangebot
Die Verhandlungen, die einen Großteil der Arbeitskräfte in Pflege, Betreuung und sozialen Diensten betreffen, stecken fest. Die Arbeitgeber legten ein Angebot vor, das die Gewerkschaften vehement ablehnen:
- 1,71 Prozent mehr auf Kollektivvertragsgehälter für 2026
- 1,3 Prozent auf Ist-Gehälter für 2026
- 1,65 Prozent für das Jahr 2027
Für die Vertreter der Arbeitnehmer ist dieses Paket angesichts der aktuellen Belastungen und der Inflation inakzeptabel. Sie bezeichnen das Angebot als „unzureichend“.
Alarmstufe Rot: Warnstreiks vom 2. bis 4. Dezember
Die Verhandlungsführer der Gewerkschaften GPA und vida zogen die Konsequenzen aus dem Scheitern. Zwischen dem 2. und 4. Dezember werden nun Warnstreiks in verschiedenen Betrieben der Sozialwirtschaft stattfinden.
Die genaue Form und das Ausmaß der Proteste in den Einrichtungen werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben. Ziel der Gewerkschaften ist es, den Druck vor der nächsten Verhandlungsrunde massiv zu erhöhen.
Nächster Showdown am 11. Dezember
Die Sozialpartner haben sich auf einen neuen Termin für die Fortsetzung der Gespräche geeinigt. Die vierte Verhandlungsrunde ist für den 11. Dezember angesetzt. Bis dahin dürfte der angekündigte Streik für zusätzliche Anspannung sorgen.
Eine Stellungnahme der Arbeitgeberseite zur gescheiterten Runde und den angekündigten Streikmaßnahmen lag zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht vor.
Das Scheitern der dritten Verhandlungsrunde für die 130.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft führt direkt zu Warnstreiks, die ab dem 2. Dezember das Gesundheitssystem und soziale Dienste treffen könnten. Die Kluft zwischen dem Lohnangebot der Arbeitgeber und den Forderungen der Gewerkschaften GPA und vida ist aktuell zu groß.
Quelle „heute.at“
Austria Aktuell : Wir pflegen Österreich – die Verhandler aber nicht die Einigkeit.